Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 225
(PDF, 210 MB)
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Kaindl: Der Vampyrismus als Scheintod.

225

Der Vampyrismus als Scheintod.

Von Alois Kaindl (Linz a./D.).
(Schluß von Seite 157.)
Damit wäre denn nun einer der dunkeln Punkte
in der grausigen "Vampyrlehre interpretiert. Der angebliche
Vampyr weist sich als ein Unglücklicher aus,
welcher noch lebend begraben wurde und, wenn man ihn
nicht barmherzigerweise wieder ausgrub, früher oder später
entweder eines natürlichen Todes oder infolge der zu frühen
J Beerdigung starb, ohne daß in beiden Fällen, wie sich
hoffen läßt, das Bewußtsein zurückgekehrt war. Der Zustand,
Avelcher in solcher Weise für Tod gehalten ward und zu
so traurigen Tolgen führte, ist, abgesehen von jedem Aberglauben
, unserer ernstesten Aufmerksamkeit wohl wert;
denn derselbe kommt, obgleich im Ganzen genommen sehr
selten, dennoch fortwährend vor, und die menschliche Gesollschaft
ist bei weitem noch nicht gehörig auf ihrer Hut
gegen einen, w<enn er nicht erkannt wird, so fürchterlichen
Zufall.

Das zur Bezeichnung dieses Zustandes gebrauchte deutsche
AVort „Scheintod* ist jedenfalls passender, als das
englische Äquivalent ,suspended animation* (Suspension der
Lebenstätigkeit). Beide sind jedoch nur generische Bezeichnungen
; ein spezifischer Kunstausdruck für die Gattung
von Zufällen, von denen die# Rede ist, fehlt noch. Zur
Abhülfe dieses Mangels schlage ich aus Gründen, welche
auseinanderzusetzen ich mir später vorbehalte, den Ausdruck
Traumtod oder Todesekstase (Todesschlaf) zur
Bezeichnung des Zustandes vor, mit dessen Untersuchung
wir uns hier beschäftigen. Todesekstase ist demnach eine
besondere unter den mehrfachen Formen des Scheintodes.
Nach einer unvollständigen Vergiftung, nach irgend einer
der verschiedenen Arten von Erstickung, infolge der Einwirkung
stärkerer Kältegrade auf Neugeborne etc. tritt

sagte mir, er selbst sei kein „Investigator" und die Berichte des
Sign. Corrales seien derartig übertrieben, daß man den Kernpunkt
kaum herausfinde. Etwas sei wahr an diesen, aber so unscheinbar
und verwischt mit Phantasieen, daß man Wahrheit von Dichtung
kaum unterscheiden kann. Ich selbst habe n i e irgend eine Levi-
tation bei OfSlia gesehen, außer vielleicht am 25. Oktober v. J.,
wo ich sie allerdings mit dem Gesäß an der obersten Stuhlkante
lehnen sah; aber ob dieses „Phänomen" absolut echt war, kann ich
nicht beeiden. Schließlich würde ich mich riesig freuen, wenn
Ofelia, wie ihr Vater ja versprach, nach Paris ginge und die gelehrten
Experimentatoren dort zu anderen Ergebnissen gelangen
würden, weil ja wissenschaftliche Metapsychiker leider so wenig
Gelegenheit haben, echte Phänomene zu beobachten. W. R.u


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