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Peter: J. Maxwell's Vortrag über „die Methode". 241
Hexen ein einem Krötenfuß ähnliches Zeichen im Auge
hätten. Er selbst sah bei einem anderen Mädchen etwas
wie eine kleine Wolke, welche einem Krötenfuß glich, und
das Mädchen gestand, eine Hexe zu sein .... Maxwell
glaubt, daß sich tatsächlich in den Augen der Medien
charakteristische Flecken finden. Da er früher — vor
15 Jahren experimentierte er mit Eusapia.— von den
Flecken nichts wußte, kann sich der Gelehrte nur auf zwei
physikalische Medien beziehen: Das eine Medium hatte im
linken Auge einen weißlichen Fleck mit drei Punkten,
ähnlich einem Katzen- oder Eulenkopf oder dem Fuß
einer Kröte. Die Zeichnung ist alllerdings nur undeutlich,
allein die drei Punkte kann man gut erkennen. Bei einem
anderen Medium fand Maxwell im rechten Auge einen
Flecken in der Form eines verlängerten M. übrigens verlangt
die Prüfung des Auges in der genannten Hinsicht
längere Zeit und Übung, Auch darf man nicht glauben,
daß alle Personen, welche Flecken in den Augen haben,
physikalische Medien sind. Aber sicher ist, daß alle, welche
derartige meist schwarze Flecken besonders auf der linken
Iris besitzen, mit psychischen Fähigkeiten begabt sind, die
*ich meistenteils in Vorahnungen (in Form von Warnungsträumen
) äußern.
2) Maxwell kommt nun auf einen zweiten Punkt
bezüglich der Medien zu sprechen, nämlich auf die von
den Gegnern immer wieder aufgestellte Behauptung, daß
alle Medien hysterisch seien. „Die Hysterie und die
Mediumität", sagt der Gelehrte, „sind zwei verschiedene
Dinge." Die Ärzte, welche die Medien fast immer für
hysterisch erklären, gründen ihr Urteil nur auf kranke
Personen, welche sie in den Hospitälern beobachten und
überdies mit keiner glücklichen Methode. Maxwell erinnert
hierbei an den Rotheprozeß. Als man in einer Sitzung
bei dem Medium Blumen in den Kleidern fand, steckte
man die Rothe in das Gefängnis. Dort beobachtete sie
Dr. Henneberg, Professor der Klinik in Berlin; er erkannte
zu seinem Erstaunen, daß das Medium nicht irrsinnig war.
Es ist wahr, sagt Maxwell, daß die Eigenschaft als Medium
bei Frau Rothe nicht festgestellt war (? P.), man kann sogar
behaupten, daß sie häutig betrogen habe; aber Dr. Henneberg
konnte die Klopftöne beobachten und hat es getan, wie es
scheint. Sein langer Bericht beschäftigt sich jedoch einzig
mit dem Phänomen der Apporte und er schließt auf Betrug,
sich hauptsächlich auf die Tatsache stützend, daß Frau
Rothe als Apport Steine brachte, welche aus dem Gefängnisgarten
stammten. Dr. Henneberg gibt wohl an, Klopftöne
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