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Peter: J. Maxwell's Vortrag über „die Methode". 243
sich nicht darüber täuschen, daß die unvorsichtige und
schrankenlose Hingabe an die spiritistischen Experimente
den automatischen Phänomenen des Nervensystems außerordentlich
Vorschub leistet. Dieser Automatismus löst
aber Halluzinationen aus.
Eine große Schwierigkeit bei der Beobachtung der
Klopftöne bietet die Erkennung des Ortes ihrer Entstehung.
Es bedarf hierzu großer Übung. Gewöhnlich kommen
dieselben in einem Räume, welcher nicht über zwei bis
drei Meter von dem Medium entfernt liegt. Maxwell
hat auch versucht, behufs genauer Feststellung des Ortes
die Tischplatte mit dem Stethoskop zu untersuchen, aber
das Ergebnis war nicht befriedigend. —
Was die Versuche selbst betrifft, so zeigt der Gelehrte
treffend, daß es ein Unterschied ist, ob man für sich selbst
experimentiert, oder ob es sich darum handelt, jenen, welche
die Phänomene leugnen, entgegenzutreten. Im ersten Falle
können wir die Kontrolle so einrichten, wie wir sie nötig
finden; im letzteren aber müssen wir Vorsichtsmaßregeln
treffen, welche uns vor jeder Kritik sicher stellen. Der
erste Einwurf, der erhoben wird, ist, daß die Phänomene
sich in der Dunkelheit erzeugen. Ohne Zweifel ist die
Dunkelheit eine recht schlimme Bedingung des Experimentes,
allein sie ist manchmal'notwendig, so z. B. zur Erzeugung
der leuchtendenErscheinungen, die fast immer sehr
schwach sind. Es muß sogar das Auge längere Zeit an
die Dunkelheit gewöhnt sein, um sie überhaupt wahrnehmen
zu können. Aber die anderen Phänomene können und
sollen im Licht erhalten werden. Sie sind allerdings dann
nicht so stark, denn das Licht scheint die Phänomene zu
schwachen. Immerhin kann man Klopftöne und die Bewegung
von Gegenständen ohne Berührung im vollen Lichte
erhalten. Man muß hierzu den Versuch mit genügender
Beleuchtung beginnen, denn die Phänomene sind sehr an
die Gewohnheit gebunden. Wenn man mit Dunkelheit
anfängt, ist es in der Folge sehr schwierig, Resultate im
Lichte zu erhalten.*)
Als weitere Bedingung stellt Maxwell die Vermeidung
jedwelcher Berührung auf. Er sagt selbst, daß
diese Bedingung mitunter extrem erscheinen wird, hält sie
aber für notwendig, mit Hinblick auf die mit Recht behaupteten
unbewußten und unfreiwilligen Bewegungen,
welche unserer Beobachtung entgehen. Will man die
*) Dies ist unbedingt richtig und von allen, die experimentieren
wollen, sehr zu beherzigen! P.
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