Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 246
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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246 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1911.)

Einwurf der Gedankenübertragung, oder besser gesagt
, nicht der Übertragung des Gedankens, sondern eines
Etwas, das interessanter ist, als der bewußte Gedanke, des
geistigen Bildes („irnage mentale"). Diese Frage hat
Lodge vor einigen Jahren aufgeworfen, als er untersuchte,
ob der Mechanismus der Gedankenübertragung nicht ein
physikalischer Vorgang sei. Maxwell glaubt, daß dem
so ist (vorläufig ist die Sache noch sehr hypothetisch, P.).
Zum Schluße spricht Maxwell über die Voraus-
sagungen („pr&nonition"). Selbstverständlich hat eine
Prophezeiung nur dann wirklichen Wert, wenn das Ereignis
erst nach der Vorhersage eintritt. Tatsächlich
fecheint aber meistenteils das Gegenteil der Fall zu sein.
Oft ist es auch nur falscher Verdacht, welcher die Echtheit
einer Vorhersage bestreitet. Man soll daher eine Prophetie
notariell niederlegen, um später der Anklage zu entgehen,
daß sie nach dem Eintreten des Ereignisses erst aufgeschrieben
oder verfaßt worden sei. Wenn auch Maxwell derartige
Voraussagen nicht ganz vollkommen erhalten hat, so ist er
doch überzeugt, daß auch dieses Phänomen, wie alle übrigen
hier genannten Erscheinungen, wahr und echt existiert —
eine Anschauung, die aus dem Munde eines erfahrenen
Gelehrten vom Rufe MaxwelPs der Skeptik zu denken
geben sollte. —

Bellini in München.

Zu den phänomenalen Vorführungen dieses neuesten
Gedankenlesers brachte der dortige „General - Anzeiger"
(Gratis-Beilage der „Münchener Neuesten Nachrichten*
vom 7. Febr., er. Nr. 62) zunächst nachfolgenden bemerkenswerten
Artikel:

„Bin Nachwort zu Bellinis Vorstellungen im

Gedankenlesen.

Die, die mit einem Lächeln des Skeptizismus kamen,
um sich den „Schwindel" anzusehen und dann ihren Freunden
und Nachbarn mit natürlichen Erklärungen auf den Leib
zu rücken und damit zu schließen, daß sie Ben Akiba
zitierten, kamen nicht auf ihre Rechnung. Das sei vorausgeschickt
. Bellini ist trotz seines unglücklich gewählten,
an Variete-Taschenspieler erinnernden Pseudonyms ernst
zu nehmen, sehr ernst und wissenschaftlich; denn er beweist,
daß es in der Physik und in der Physiologie doch mehr
Kräfte gibt, als die Wissenschaft bisher anerkennt.

Im Mittelalter war es der Glaube der Menge, die
jeden Fortschritt in der Erkenntnis natürlicher Dinge


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