Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 249
(PDF, 210 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Bormann: Bellini in München.

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tion<ell im probistische n*) Sinn auch nicht, aber sensationell
im wissenschaftlichen Sinn und neu.

Wenn auch die Amerikaner Brown und Bishop schon
1876 Vorstellungen im Gedankenlesen gaben und Stuart
C1umberland mit seinem aufsehenerregenden Auftreten das
Thema populär machte, so waren das alles keine Gedankenleser
, sondern Pulsleser, die versteckte Gegenstände suchten
und durch den verräterisch schneller schlagenden Puls bei
Annäherung am Orte des Versteckes sich führen ließen.
Selbstverständlich ist das Auftreten Bellings nicht zu verwechseln
mit mnemotechnisch glänzend geschulten Paaren,
wcbei der Partner A. schon aus der Fragestellung des
Partners B. die Antwort heraushört. —

Was ist ein Gedanke? Und welcher Art ist sein
Verhältnis zum Gehirn ? Jedenfalls nichts absolut Abstraktes,
müssen wir uns sagen, und wir müssen an die Möglichkeit
denken, daß eine Zeit kommen wird, in der es gelingt, den
Gedanken auf einer chemisch präparierten Platte aufzufangen
wie die Röntgenstrahlen, die ja seit je existiert haben, aber
erst sichtbar gemacht werden mußten. Auch heute gibt
es noch Wunder, aber sie werden nicht in der Bibel nachgetragen
, sondern im Buch der Wissenschaft und Technik.

Dr. A. D e s s a u e r."

Hierauf brachte die Kr. 66 des „General-Anzeigers" vom
9. Febr. die nachfolgende Erwiderung, die uns unser sehr
geschätzter Mitarbeiter, Herr Graf Klinckowstroem**) mit dem
Beisatz: „Ganz meine Ansicht", zum Abdruck empfahl.
Sie lautete:

*) Dies soll wohl heißen, daß nicht wie bei angestellten
Proben der Physik oder Chemie unmittelbar ein sensationelles Ergebnis
ins Auge springt, sondern daß das Ueberraschende lediglich
in den uns ungewohnten und schier unbegreifbaren Leistungen
liegt. B.

**) Nachträglich schreibt uns der Herr Graf (dat. München,
4. III. er.): „Ich möchte mir erlauben, Ihnen in Sachen Bellini
ganz kurz meine gegenteilige Ansicht auszusprechen: ich muß vollkommen
Dr. v. Gulat Recht geben. Gerade die komplizierten
Aufgaben, die Bellini löst, sind verdächtig. Je komplizierter
die Aufgabe, desto mehr Anhaltspunkte und Hilfen
für ihn! Erstaunlich bleibt seine Feinftih 1 igkeit, die ihn
befähigt, mehr oder weniger unbewußt für uns nicht mehr merkbare
Zeichen — Bewegungen, Blicke, Geräusche, Atem etc. — wahrzunehmen
. Deshalb doch! Man denke an den „klugen Hans". —
Nach Abschluß des Heftes erhielten wir vom Herrn Grafen noch
die nachfolgende Zuschrift, dat. München, 19. März 1911: „An die
Redaktion der „Psych. Studien". Darf ich mir erlauben, Ihnen
einen Abschnitt aus einem Briefe eines sehr skeptischen Bekannten,
des Freiherrn v. Sehn., mitzuteilen, der von Bellini handelt und der
mir nicht unwichtig zu sein scheint. Vor allem ist der Hinweis
auf den „klugen Hans" sehr richtig: es handelt sich offenbar um

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