Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 258
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0262
258 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1911.)

Landes geschieht kaum jemals aus Gründen der Humanität
und inneren Kultur, sondern aus Gründen des Egoismus
und Materialismus unter allerhand täuschenden Vorgaben
und vexierenden Aushängeschildern. Geist und Beziehungen
des fremden Unterwerfers sind abweichend von Geist und
Beziehungen des Unterworfenen; darum übt ersterer auf
letzteren ganz anderen Einfluß, als das aus der Mitte des
Volkes selbst hervorgegangene Oberhaupt und dessen
Hilfsleute. Es gibt Ausnahmen von dieser Regel; denn es
aßten Oberhäupter und deren Gesellen, die als Feinde in
as Land stürmten, zuweilen sehr den Beziehungen desselben
und der Bewohner sich an, und bemühten sich, allgemeine
Wohlfahrt bestens zu fördern. Trotz Anwendung
erprobter und humaner Mittel gelang solches zuweilen nicht;
der Mißerfolg mußte häufig der Barbarei und Verderbtheit
des abnormen, entarteten Volkes zugeschrieben werden.
Diese Tatsache vereitelte jeden Fortschritt zum Guten und
bewirkt arge, gefährliche Krisen.

Es seien Übel und Leiden was immer für einer Art,
stets entspringen dieselben aus gemeinsamen Quellen. Diese
Wahrheit empfiehlt sich der Beachtung alier Denker,
Forscher und Praktiker. Durch naturgemäße Gestaltung
des persönlichen und öffentlichen Seins und Tätigseins tut
man den ersten Schritt behufs Verhütung und Beseitigung
aller Übel und Leiden; jedes Einzelwesen soll dies erkennen
und an eigener Gesundung wie moralischer Vervollkommnung
arbeiten und dem Nächsten behilflich sein, zunächst
durch Hinwegräumung der Hindernisse seiner gleichen
Bestrebungen. Die Hauptursachen fast sämtlicher Übel
und Leiden, Egoismus und der damit verbundene praktische
Materialismus, müssen ununterbrochen ausgetilgt und verhütet
werden; denn aus ihnen kommen alle bösen Mächte,
deren Wirkung auf Individuum und Gemeinschaft verhängnisvoll
ist.

Man möge nicht aus dem Auge verlieren, daß Egoismus,
besonders als System des Lebens und der .Arbeit, den
Kampf um das Bestehen steigere und die miteinander
kämpfenden Genossen erbittere. Jede Verstärkung des
Kampfes um das Sein über eine bestimmte Grenze hinaus
erzeugt Krankheit, in weiterer Folge Entartung. Wo der
Grundsatz „Eile mit WeileK verachtet und der Grundsatz
„Zeit ist Geld* zu allgemeiner Richtschnur des Handelns
genommen wird, da ist es mit vernünftigem und religiösem,
gesundem und beglückendem Zusammenleben zu Ende, da
treibt das Erjagen eingebildeter Werte zu Unternehmungen^
Erfindungen, Arbeiten, welche der Natur zuwider laufen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0262