Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 302
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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302 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1911.1

Unversehrter verhindern das vollständige Versinken der
ganzen Gemeinschaft und sind die Säulen, auf welchen
Hoffnung ruht für bessere Zeiten.

Je mehr Krankheit, Übel und Gebrechen, desto mehr
Entartung, Leiden und Verbrechen. Denkt man sich Egoismus
und praktischen Materialismus hinweg, so wird man
pandemische leibliche und seelische Verkrüppelung, Lasterknechtschaft
und Verbrechertum vergebens mit der Laterne
suchen, auch manche Arten von Bazilleo nicht im Mikroskope
sehen. Verbrechertum und verwandte Erscheinungen
wären ohne Herrschaft des egoistischen Systems garnicht
denkbar; es könnten wohl zuweilen Unholde auftauchen
im Staate der altruistischen Gegenseitigkeit, aber Verbrechertum
als besondere Kategorie wäre absolut unmöglich.
Zur Erzeugung einer solchen gehören Faktoren, welche
nur dem systematischen Egoismus und praktischen Materialismus
entspringen.

Unzähligen physischen und moralischenVerkrüppelungen
begegnet man in den Staatsgesellschaften, welche auf den
Grundfesten gemeiner Selbstsucht sich erheben. Man braucht
nicht zu blicken in Hospitäler und Gefängnisse, um
Wunder von Entartung zu bemerken: schon ein Gang
durch die Straßen großer Städte ist hinreichend, um so
manchem erschrecklichen Beispiel zu begegnen. Und woher
diese Verdrehungen des normalen Typus, die abschreckenden
Ungeheuerlichkeiten, welche nur allzu oft die ganze Seele
ergreifen, laut und schmerzlich aufschreien machen? Sie
kommen in letzter Reihe von den satanischen Wirkungen
des Egoismus als System, weiter von dem hierdurch erzeugten
physischen und moralischen Elend, der verkrüppelten
Jurisprudenz und naturverhöhnenden Sozialpolitik. Die
scheußliche Barbarei der Gesetze des Eigentums und deren
henkerhafte Ausführung treiben große Bruchteile der Be-
völkerung in «chwarzef Elend, Erbitterung, Verzweiflung.
Wenn man dem Weichtier die Schale wegnimmt, so hat
man dessen irdisches Sein beschlossen; wenn man den
Menschen seiner notwendigen Gebrauchssachen beraubt, hat
man die gleiche Niedertracht vollzogen. Jedes Wesens
Wohlfahrt und Gesundheit, Gemütsverfassung und Geistigkeit
stehen in ganz bestimmtem Verhältnis mit Gebrauch
oder Nichtgebrauch von Gegenständen, an welche es sich
gewöhnt, die ihm nicht allein notwendig, sondern auch lieb
geworden. Plünderung, sei selbe im Namen des Gesetzes
oder in einem anderen ungereinigten Namen vorgenommen,
empört nicht allein durc/ßrutafität, sondern bfingt auch
Erkrankung von Leib und Seele, weil sie der Mittel der


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