Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 304
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0308
304 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1911.)

Weisheit, und jene gemeinsame Quelle der gesellschaftlichen
Übel und Leiden bekundete nichts von schwerer
Wirksamkeit. Mit Hervortreten und Herrschaft von Egoismus
und praktischem Materialismus waren zu allen Zeiten
sämtliche Paradiese des irdischen Reiches zu Ende und
gelangten Schauspieler und Statisten auf die Bühne des
Welttheaters, deren Zustände ihnen und ihrem Publikum
mehr Leiden als Freuden verursachten. Und was trieben
und treiben diese elenden Figuranten! Sie trieben Markt
und Konkurrenz, welche den Pfuhl ausmachen von Verbrechen
und Sünde, Schandsäulen der Menschheit sind. Es
kann nichts Unsittlicheres und Heilloseres gedacht werden,
als Markt und Konkurrenz, und mit Lotterie setzt der Staat
die Krone unverschämter Sittenlosigkeit und Räubertums
sich auf.

Jederzeit und allerorts ist der rote Faden, der durch
das Reich der Übel und Leiden sich windet, Selbstsucht;
von dieser geht das Heer der Ursachen zum größten Teile
aus. Gegen die aus Egoismus quellenden Veranlassungen
sind die anderen Ursachen Kinderspiel und können beziehungsweise
leicht bekämpft werden. Egoismus aber verhält
sich wie der Tintenfisch, welcher seine Saugröhren
überall anlegt und wirken läßt, und jede Organisation zerstört
. Der größte Teil der Ursachen von Übeln und Leiden,
welche nicht aus Selbstsucht quellen, bekommt bald Fühlung
mit Egoismus und verstärkt damit seine unheilvolle Kraft.
Will man letztere vermindern, so ist es nötig, den egoistischen
Bestandteil aus der Verbindung zu werfen.

Dieser Vorgang muß zuerst und zuletzt in der Seele
sich vollbringen; denn außerhalb der Seele gibt es keine
Selbstsucht. Der Selbstsucht geht Selbstzucht unmittelbar
und wirksamst zu Leibe. Dieselbe muß unterstützt und
gekräftigt werden durch die bereits erwähnten Mittel der
Moral und Physik, der Religion und Pädagogik, der gesamten
Hygieine und sozialen Politik. Die Hauptsache
jedoch bleibt immer, daß jedes Individuum und jede Gemeinschaft
strengste Selbstzucht übe, und weise und edel,
gesund und religiös in wahrem Sinne sein wolle.

Etwas vom Antoinismus.

Mitteilung von Dr. med. Franz Freudenberg, z. Z. in Brüssel.

Unter dem Titel: „Belgien besitzt eine neue Religion44
bringt die Nummer vom 1. Januar 1911 des „Echo du
merveilleuxÄ einige Mitteilungen über die „Antoinismus44
genannte Bewegung in Belgien, über welche unsere Leser


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0308