Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 323
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0327
Literaturbericht. 323

— oder sie bilden „Tiersegmente": da hat man die Teile in der
Hand — und kann sich nun durch Zusammenschluß der Segmente

tanze Tiere, schließlich auch den Menschen, konstruieren! Die
puren der äußeren Eindrücke (nach Semon als „Engramme" bezeichnet
) bilden in ihrer Gesamtheit die „Mneme" (was wissenschaftlicher
klingt als „Gedächtnis") und bewirken eine eigentümliche
Reaktion der Zellen, die Projektion oder besser „Ekphorie",
worauf das Bewußtsein von der Außenwelt beruht. Durch den
Einfluß des Stoffwechsels führt eine ununterbrochene Reihe von
den niederen Zellen zu den höchsten Organdifferenzierungen; die
Vorgänge bleiben qualitativ immer dieselben, und so läßt sich eine
rein physikalisch-chemische Erklärung selbst für das „Geistesleben"
(die Anführungszeichen setzt der Verf. — wahrscheinlich um den
unzulänglichen Ausdruck zu entschuldigen) des Kulturmenschen
gewinnen. Die Tatsachen, woraus sich nach des Verf. Meinung
seine Ansicht: „unsere Sinnesorgane geben ein direktes Bild der
Außenwelt" mit Notwendigkeit ergibt, sind hauptsächlich durch
Beobachtungen und gewaltsame Versuche an Krabben, Kröten,
Hunden und anderen „eorpora vilia" gefunden. Wernekke.

Wer sich viel zutraut, der wird viel leisten! Von Orison Swett
Marden. Uebers. von Dr. Max Christlieb. Stuttgart 1910.
J. Engelhorn's Nachf. (217 S. 8>. Preis 3,50 M.).

Daß heutzutage zu viel Bücher geschrieben werden, darf getrost
ausgesprochen werden; aber wohl auch, daß zu viele übersetzt
werden. Das vorliegende Buch, das „den Weg zur Gesundung
des Geistes" zeigen will, ist gut gemeint, gut geschrieben
und gut übersetzt; war aber wirklich ein Bedürfnis vorhanden, es
in den deutschen Leserkreis einzuführen? Es ist doch ganz und
gar auf Amerika berechnet Es ist eine höchst wertvolle Vorschrift
, daß man alles, was man zu tun hat, mit ganzer Kraft tun
müsse; aber daß sie Phillips Brooks ausgesprochen hat (ich habe,
obwohl mir amerikanische Literatur nicht ganz fremd ist, oen
Namen nie gehört), das wird sie dem Nicht-Amerikaner schwerlich
eindringlicher machen, und Männer eigener Kraft, die in verschiedenen
Lebenskreisen Bedeutendes zu leisten vermocht haben,
hat es doch auch in Deutschland gegeben. Nun — vielleicht gibt
der Umstand, daß das Buch aus dem ,,Lande der unbegrenzten
Möglichkeiten" kommt und Lebensklugheit mit mancherlei glücklich
gefaßten Fragen und eigenartigen Gedankengängen lehrt, ihm bei
manchem Leser einen besonderen Reiz, der durch die gediegene
Ausstattung nur erhöht werden kann. Wernekke.

Der Prozess der Bombastuswerke. Von Freiherr v. Schrenck-
Notzing, Dr. med., München. Sonderabdruck aus dem „Archiv
für Kriminalanthropologie und Kriminalstatistik". Bd. 40. Leipzig,
Verlag von F. C. W. Vogel, 1910.

V. Schrenck - Notzing war in dem bekannten, gegen den Inhaber
der Bombastuswerke angestrengten Prozeß Sachverständiger
und gab sein Urteil dahin ab, daß der angeklagte Fabrikbesitzer
Emil Bergmann sich während des Volltrance (aktiver hysterischer
Somnambulismus) in einer krankhaften Störung der Geistestätigkeit
befunden habe, welche die freie Willensbestimmung ausschließt.
Jedoch die im Zustande des Halbtrance reproduzierten Entschlüsse
seien vorher im wachen Zustande gefaßt, daher der Angeklagte
für diese verantwortlich zu machen. Daraufhin erfolgte eine teilweise
Verurteilung. Die Ausführungen des rühmlichst bekannten
Gelehrten sind sehr interessant und lehrreich. Jedoch würden wir
es freudig begrüßt haben, wenn Verf. bei dieser Gelegenheit, wo


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