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324 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1911.)
er für Fachgenossen über okkultistische Fragen schrieb, eine etwas
ungezwungenere Sprache geführt hätte. Gibt man einmal die
Realität gewisser supranormaler Erscheinungen zu, so kann es den
Eindruck der Objektivität nicht erhöhen, wenn man diese in einem
gewissermaßen vergrämten Ton erwähnt.
Freudenberg - Brüssel.
Ce qu'ils pensent du „Merveilleux" (Was sie vom Wunder denken).
Von Georges Meunier. Paris 1911. Albin Michel. 360 S.
Preis 3,50 frcs.
Der große Astronom Camille Flammarion hat zu dem vorstehend
genannten Werke eine höchst geistreiche Einleitung geschrieben
. Das Buch selbst ist eine Enquete oder vielmehr der
Bericht über eine Reihe von Interviews der Hauptrepräsentanten
des gegenwärtigen geistigen Lebens der französischen Hauptstadt.
Dichter, Bildhauer, Philosophen, Entdeckungsreisende etc. erscheinen
in bunter Reihe. „Sie haben," sagt Flammarion, „über
den Okkultismus Männer befragt, welche außerhalb des üblichen
spiritistischen Rahmens leben, und das ist ein großer Vorzug, weil
ihre Ansichten so völlig vorui teilsfrei erscheinen." Wenn wir die
Anerkennung der supranormalen Erscheinungen, welche wir den
Außenstehenden gegenüber zu erreichen suchen müssen, als die
„äußere Frage des Okkultismus" bezeichnen dürfen, so ist der
Wettstreit zwischen der amnestischen und der spiritistischen Hypothese
gewissermaßen die „innere Frage des Okkultismus". Diesbezüglich
nun steht der Verf. mit Entschiedenheit auf dem ersteren
Standpunkt, ohne den letzteren jedoch prinzipiell zu verwerfen.
Dies ist im großen und ganzen auch das Fazit der Enquete. Alle
hierher gehörigen Fragen werden jedoch sowohl in der Vorrede
des Verf., als den einzelnen Interviews mit einer solchen Gründlichkeit
behandelt, daß Flammarion durchaus recht hat, wenn er in
seiner Einleitung sagt, daß die wiedergegebenen Gespräche ein
neues Element in die Verhandlungen trügen und neues Licht über
die in Rede stehenden uralten Probleme verbreiteten.
Freudenberg - Brüssel.
Martin Frankel: Ein exotisches Abenteuer. 48 S. Selbstverlag:
Adr. Martin Fränkel, Stuttgart, Kornbergstr. 41, part.
Der Verfasser dieser „Geschichte von den vier gefangenen
Prussiensw, sowie zahlreicher anderer Erzählungen hatte im Jahre
1882 im 49. Lebensjahre das schwere Unglück, bei der mutigen Verteidigung
eines von einem Irrsinnigen mit dem Messer bedrohten
Mädchens sein linkes Auge zu verlieren; vor" vier Jahren büßte er
dann auch noch das rechre Auge ein, so daß er nach operativer
Entfernung beider Augen und Ersetzung durch künstliche Augen
laut ärztlichem Attest nun völlig erblindet und erwerbslos ist; er
bestreitet seinen kümmerlichen Lebensunterhalt lediglich von dem
Ertrag seiner an edle Menschenfreunde verkauften Schriften, in
welchen er neben anderen Erzählungen seine früheren Erlebnisse
— er war über 20 Jahre im Auslande, hauptsächlich in den drei
Amerikas tätig — wunderhübsch schildert. Autoritäten, wie der in
Paris lebende Schriftsteller und Arzt Dr. Max Nordau, die Pazifistin
Berta von Suttner, der Wiener Univ.-Prof. Dr. Alois Musil u. v. a.,
bezeugen ihren künstlerischen Wert, wie die Hilfsbedürftigkeit des
gänzlich verarmten einsamen Mannes. Freiwillige Gaben für Zusendung
gewünschter Schriften sind an die oben angegebene Adresse
des Bittstellers zu richten. Fritz Freimar.
De qualitatibus sensibilibus et in specie de eoloribus et sonis. Auetore
Huberto Gründer S. J., Lectore metaphysicae specialis. Cum
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