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Literaturbericht. 325
tabula picturarum tribus coloribus confectarum. Gr. 8° (XII u.
100). Freiburg 1911, Herder'sehe Verlagshandlung. 2.40 M., geb.
in Leinwand 3.20 M.
„Quaestio singularis tractatur, in finibus posita inter cognitionis
theoriam et philosophiam naturalem et psychologiam, quae pridem
philosophos intentos habuit, vetus illa quaestio de qualitatum sensi-
bilium relativitate. In hane rem scriptor ex ambitu suarum investi-
gationum ac partim experimentorum magnam talium factorum eopiam
eomponit, ad quae explicanda sola illa sententia valeat, quam rno-
vam" solent appellare. Atque hoc imprimis praedicandum videtur,
quod propriis ex philosophia quaestionibus vel difficultatibus cumu-
late satisfacit. Ita obviam it viamque sternit iis potissimum philo-
sophis, qui factorum vim probe aestimantes, tarnen criticae dubitati-
onibus moti haesitant, quandoquidem in ipsorum proprios fines
controversiam dimicationemque transfert.« Die Monographie behandelt
eine Spezialfrage aus dem Grenzgebiet von Erkenntnistheorie
, Naturphilosophie und Psychologie, welche die Philosophen
seit langer Zeh interessiert hat, die alte Streitfrage nach der Relativität
der Sinnesqualitäten. Der Verf. bringt aus dem Gebiete
seiner Forschungen und teilweise eigener Erfahrungen eine reiche
Menge Tatsachen bei, denen nur die sogenannte „neue" Ansicht gerecht
zu werden vermag. Ein Hauptverdienst ist übrigens, daß er
den speziell philosophischen Fragen und Schw ierigkeiten nicht aus
dem Wege geht, sondern in eingehender Weise antwortet. Dadurch
kommt er insbesondere jenen Philosophen entgegen, die aus kritischen
Bedenken dem wohl empfundenen Gewichte der Tatsachen
nicht nachgeben zu dürfen glauben, indem er die Entscheidung der
Kontroverse auf ihr eigenstes Gebiet verlegt. Fritz Freimar.
Leo Tolstoi, „Brief an einen Hindu." Uebersetzt von Dr. A. Skar-
van; herausgegeben von Dr. Eugen Heinr. Schmitt. 8, 24 S.,
Preis 0.75 M.
Der berühmte Verf, entrollt hier die große aktuelle Frage des
Kulturkampfes zwischen Orient und Occident von der Seite, daß er
den unheilvollen Einfluß der herrschenden Weltanschauung des
Westens auf den fernen Osten erläutert. Er weist mit zahlreichen
Zitaten aus indischen heiligen Schriften nach, daß mit der alten
Weisheit Indiens, mit der Erkenntnis einer universellen Lebensgrundlage
, die mit dem Bande der Liebe alle denkenden Wesen
verbinde, zugleich auch die Grundlage einer edleren Lebensordnung
gegeben sei, während der herrschende Materialismus und
Mammonismus des Westens unter der Maske einer verfassungsmäßigen
Volksherrschaft nur die grausame Knechtung der Mehrheit
durch eine plutokratische Minderheit sichere. Der Herausgeber
weist in seiner Vorrede auf eine kommende Religion der wissenschaftlichen
Erkenntnis hin, die dem geistig Freien allein die Erlösung
aus materieller Knechtschaft sichere. Er weist auch darauf
hin, daß der individualistische Westen durch den Einbruch des
Orientalismus ebenso gefährdet sei, und das Heil nur in der lieber-
Windung der beiderseitigen Einseitigkeit liege. (Vergl. Dezemberheft
v. J., S. 715 Fußnote). Fritz Freimar.
Theosophische und okkultistische Studien in 12 Lehrbriefen. Von Ferdinand
Schmidt, Lüneburg, Am Sande 27a. Alle 12 Briefe in
eleganter Leinenmappe 6 M. 374 S. Einzelbrief 0.50 M.
Die 12 in „weißer Magie" gehaltenen Lehrbriefe gründen sich
auf die Erweckung und Entwicklung des menschlichen Willens.
Unsere Gedanken sind elektrische, magnetische, magische Funken,
die eine ungeheuere Macht über unseren Willen besitzen. Will der
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