Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 348
(PDF, 210 MB)
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348 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1911 )

belastet, zu einer möglichst unmittelbaren Verbindung mit
den Zimmerwänden. Die Ostwand mit der Eingangstür
mußte deshalb nach der gegenüberliegenden Wand abgerückt
werden. Aber man beachte, daß die Ecksteine, die
von der südlichen Schmalwand auf die Ostseite umbiegen,
noch an jener angefügt sind und daß der große Türstein
einst unmittelbar an den oberen Block der Bordwand angepaßt
war: so wird man sich leicht die ganze Ostwand an
ihre Stelle denken und ein klares Bild der originellen
Raumforni gewinnen können.

Nur die dekorierten Wandteile sind aufgestellt. Die
schweren Decksteine, sowie der nicht ganz 1 m hohe Sockel
(von dem nur das eine Stück in der Türnische eine Vorstellung
geben soll) sind am Fundort zurückgeblieben.
Auch so sind die Wände noch immer 2 m hoch. Bei dem
Zusammenpassen der einzelnen Blöcke waren die alten
Werkleute nicht allzu ängstlich und sorgsam verfahren.
Wo eine Fuge klaffte, w7urde sie mit einem mattrötlichen
Gipsstuck verschmiert, und ebenso behandelte man auch
alle Unebenheiten der Oberfläche. So sind gelegentlich
auch ganze Partien einzelner Figuren und Zuschriften aus
solchem Gipsstuck herausmodelliert.

Die so gewonnenen Wandflächen waren nur auf der
Westseite, und zwar bis hinab zum SockeHuß, durch die
beiden Scheintüren unterbrochen. In ihnen ist das Bild
einer wirklichen Tür z. T. nur angedeutet. So ist die Türöffnung
nur durch eine schmale Vertiefung markiert und
ein kurzes, etw^as herausgewölbtes Glied darüber soll an
das Rundholz erinnern, daran der Türvorhang zu hängen
pflegte. Mit ihren Seitenpfosten und dem Türsturz ist
diese ganze Scheintür wieder in eine Nische hin ein verlegt,
die mit einer flach vorspringenden Platte bekrönt ist, auf
der wir Namen und Stand des Grabherrn lesen. Zwischen
ihr und dem Sturzbalken der eigentlichen Tür darunter fct
ein fensterartiger Raum fast ganz gefüllt mit einer Darstellung
des Toten, wie er beim Mahle sitzt. Man hat vermutet
, es sei damit gleichsam ein Einblick gegeben in da^,
was hinter der Tür zu denken sei Damit kommen wir zur
Bedeutung dieser Scheintüren. —

3. Nach der Vorstellung des Ägypters führt durch die
Scheintür der Weg zu dem Toten; dieser weilt jenseits der
Tür und aus ihr kann er heraustreten in die Opferkammer.
Darum lag auch die Scheintür, wenn irgend möglich, an
der westlichen Wand: denn im Westen lag das Reich der
Toten. Immer wieder erzählen die formelhaften Grabinschriften
: „Der Tote wird begraben in der Gräberstadt


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