Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 363
(PDF, 210 MB)
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Kaindl: Die physiologischen Grenzen der Gesichtshalluzination. 363

Die physiologischen Grenzen der
Gesichtshalluzination.

Von H. Dennis Taylor.
Uebersetzt von Alois Kaindl (Linz a. D.).
(Schluß von Seite 284.)

Miß Alice Johnson macht in ihrem Aufsatze „Anweisungen
für Zirkelteilnehmerauf die ihrer Ansicht
nach verdachterregende Natur der Tatsache aufmerksam,
daß die Geisterhand, welche die Blume trägt, einer Person
wie eine Hand, einer anderen wie eine leuchtende Wolke
erscheint, während sie für eine dritte überhaupt nicht sichtbar
ist. Sie sagt: „Wie kommt es, daß eine solche Erscheinung
Licht reflektiert, welches die Retina einer Person
erregt und jene einer anderen nicht?" Und ferner: „Wenn
diese Hände für mehrere Personen, welche sie bei guter
Beleuchtung mit normalen Augen direkt anblicken, völlig
unsichtbar gewesen wäre, so hätten wir den sicheren Beweis
, daß sie halluzinatorisch war." Ich behaupte dagegen,
daß dies nur für den Fall als Beweis gelten könnte, wenn
wir die vollkommene Gewißheit hätten, daß der Gesichtssinn
jeder Person auf den gleichen Umfang des Spektrums
beschränkt ist und innerhalb desselben zurzeit der Erscheinung
den selben Grad von Empfänglichkeit besitzt.
Überdies würde das Vorhandensein einer leuchtenden
Wolke genügen, um zu verhindern, daß alle Zeugen von
ihren verschiedenen Standpunkten aus von der Hand einen
gleich deutlichen Eindruck empfangen.

Wir betreten hier ein Gebiet, wo sich eine systematische
Erforschung bisher als gänzlich unangemessen und unzulänglich
erwiesen hat. Daß Hyperästhesie des Gesichtssinnes
in gewissen Zuständen wirklich vorkommt, dafür
sind mehr als genug Beweise vorhanden und ist dies insbesondere
bei jener Erscheinungsform der Fall, die als
Luzidität oder Clairvoyance bekannt ist, wobei der Gesichtssinn
eine außergewöhnliche Erweiterung zu erfahren
und der Perzipient von der Benützung der Augen überhaupt
nicht mehr abhängig zu sein scheint. Soweit es sich
ermitteln läßt, sind sie in der Regel geschlossen und außer
Gebrauch, und das zentrale Sehvermögen scheint dabei
völlig unabhängig von den peripherischen Sinnesorganen in
Funktion zu treten; auch darf man, wie ich glaube, hierbei
als gewiß annehmen, daß außerhalb des sichtbaren Spek-

*j „Proeeedings der S. P. R", Vol. XXI, p. 487.

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