Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 364
(PDF, 210 MB)
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364 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1911.)

trums vorhandene Lichtstrahlen, welche die Augenlider zu
durchdringen vermögen, als wenn sie durchsichtig wären,
durch die Augenlinsen nicht derart gebrochen werden
können, um auf der Retina etwas einem deutlichen Bilde
Ähnliches hervorzubringen. Es ist z. B. wohlbekannt, daß
X-Strahlen geradewegs durch die Augenlieder dringen, aber
von keiner der uns bekannten Linsen gebrochen werden
können, weshalb sie für das physische Auge nicht verwendbar
sind.

Zweifellos muß sich die außerordentliche Fähigkeit der
Clairvoyance, welche bei vollkommen geschlossenen und anscheinend
unbenützten Augen ausgeübt wird, irgend einer
Form von Ätherschwingungen bedienen, welche von einer
den ultravioletten oder selbst den X - Strahlen ähnlichen
Natur sind und die mit einer durch Reflexion und Absorption
erlittenen geringen Einbuße durch feste und undurchsichtige
Substanzen direkt hindurchgehen können. !n
diesem Falle wäre es dann möglich, sich vorzustellen, daß
ein clairvoyantes Sehorgan vorhanden ist, das, unabhängig
von den physischen Augen und dem physischen Nervenmechanismus
in Wirksamkeit treten kann.

Es ist klar, daß das Auge selbst nur dann X-Strahlen
oder andere Strahlen von nicht brechbarer Art benützen
könnte, um sich von äußeren Gegenständen ein Bild zu
formen, wenn es in den Zustand einer „pinhole - earuera*
versetzt würde, d. h. die Öffnung, welche solche Strahlen
aufzunehmen bestimmt ist, müßte von einer außerordentlichen
Kleinheit sein (etwa 1,500 Zoll, aber nicht größer),
um das Retinabild in der zu einer deutlichen Wahrnehmung
erforderlichen Schärfe erscheinen zu lassen. Dagegen ist
es vollkommen denkbar, daß ein geistiges Auge existiert,
ein aus einer in hohem Grade sublimierten Materie gebildetes
, höchst verfeinertes Organ, welches sich der Wahrnehmung
der gewöhnlichen Sinne gänzlich entzieht, und
das dennoch befähigt ist, die feineren X-Strahlen mit einer
linsenähnlichen Wirkung derart zu brechen, um auf die
geistige Retina ein Bild zu projizieren, welches möglicherweise
von da auf das geistige Gehirn übertragen wird.
Auch ist es keineswegs unwahrscheinlich, daß ein solches
geistiges Auge, bezw. ein geistiger Sehnerven Organismus pich
in Übereinstimmung mit dem physischen Auge und physischen
Nervenorganismus entwickelt und normalerweise
mit dem physischen Sehapparat räumlich zusammenfällt
, obgleich, wie es den Anschein hat, mit ruhender
Funktion. Nach einer solchen Theorie könnte die
psychische oder clairvoyante Gesichtswahrnehmung von


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