Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 367
(PDF, 210 MB)
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Kaindl: Die physiologischen Grenzen der Gesichtshalluzination. 367

scheidet, dann die Verbindung dieser beiden Wahrnehmungsmethoden
begreiflicherweise dasselbe Endergebnis haben
könnten, als wenn sowohl das Phantom, wie die umgebenden
Gegenstände von den physischen Augen allein wahrgenommen
worden wären, vorausgesetzt, daß sie die hierzu
nötige Hypersensitivität erlangt hätten.

Nach dieser letzteren Hypothese würde man voraussetzen
müssen, daß das Phantom irgend eine Art von Lichtstrahlen
, etwa ultraviolette, reflektiert oder ausströmt,
welche von dem optischen Teil des physischen Auges gebrochen
und so zu einem Retinabild verwendet werden
könnten. Dies würde vollkommen zur Erklärung der Tatsache
ausreichen, daß Erscheinungen, welche entweder
spontan oder bei S^ancen vorkommen, nicht für alle sichtbar
oder nicht für alle gleichmäßig sichtbar sind, und es
wäre nicht ausgeschlossen, daß das Wesen der darin verwickelten
Hyperästhesie in einer Erweiterung der Stufenfolge
(Skala) von Lichtschwingungen bestünde, für welche
das natürliche Ange oder möglicherweise das Sehzentrum
des Gehirns empfänglich ist. Diese Frage ist von so großer
Wichtigkeit, daß es befremden muß, weshalb man es bisher
unterließ, sie durch systematisch angestellte Versuche einer
Lösung zuzuführen. Baron Keichenbach's Experimente
und ihre im Jahre 1883 durch die Kommission der S.P.R.
erfolgte Bestätigung weisen mit Bestimmtheit darauf hin,
daß die Sensitivität des Sehvermögens bei manchen Personen
tatsächlich eine Erweiterung erfährt; nur lassen sie
uns darüber im Unklaren, ob diese Hyperästhesie eine Art
oder bloß ein Grad des Empfindungsvermögens ist. Falls
eine Erweiterung der Empfänglichkeit des Sehvermögens
in das Bereich der ultraroten oder ultravioletten Strahlen
stattfinden sollte, wofür der normale Gesichtssinn gänzlich
unempfindlich ist, so hätten wir eine höhere Art von Empfindungsvermögen
; wenn aber eine größere Empfänglichkeit
für sehr schwache Strahlen, welche das gewöhnliche
Spektrum umfaßt, vorhanden wäre, so hätten wir bloß einen
erhöhten Grad von Sensitivität. Beides ist gleich denkbar
und gleich wahrscheinlich, aber das erstere eignet sich
besser dazu, viele höchst rätselhafte Tatsachen zu erklären,
insbesondere wenn man annimmt , daß eine solche qualitative
Hyperästhesie bei einem Perzipienten von einem ent-
körperten Geiste, der bestrebt ist, sich ihm allein kundzugeben
, herbeigeführt werden kann. Diese Ansicht, sowie
die meisten der von mir in diesen Artikeln vorgebrachten
können selbstverständlich nicht darauf Anspruch machen,
mehr zu sein als bloße Hypothesen, welche sich durch die


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