Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 373
(PDF, 210 MB)
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Bormtmn: Noch einmal Gedankenübertragung. 873

so könnte ein Unterschied seines Standpunktes vom meinigen
wohl nur darin bestehen, daß er und ich das Verhältnis
der unmittelbaren Gedankenübertragung zu dem des durch
überfeine Sinne Ermittelten hier in verschiedentlichem Prozentsatz
annehmen. Diese Verschiedenheit unserer Abschätzung
ist allerdings vorhanden. Ich muß da wieder
betonen, daß bei einer großen Menge der Aufgaben wegen
ihres ausgetüftelten, fernliegenden und künstlich verschränk*
ten Inhaltes die ideomotorischen Hilfen so gut wie unmöglich
waren. Wenn aber bei diesem Schwierigen
diese Hilfen unbedingt versagen mußten, dann waren sie*
bei dem Leichteren ganz gewiß nicht von Nöten, auch
wo sie sich ihnen darboten, und mithin bei allem überflüssig
.

Dieser strengen Logik darf man nicht ausweichen.
Das Mißtrauen, das man öffentlichen Vorstellungen in
Bezug auf supranormale psychische Leistungen begreiflich
entgegenbringt, darf uns nicht in einem falschen Klugheitswahn
blind machen gegen das Wahre, wie es schon öfter
der Fall war. Nicht in Bezug auf das Gesamtergebnis der
Erklärung, über die ich keinen Zweifel hege und mit den
Herren 111 ig und Dr. A. Dessauer übereinstimme,
sondern in Hinsicht auf die Feststellung und das Lernen
im Einzelnen halte ich Untersuchungen in kleinen Kreisen
für geboten. Die Gedankenübertragung, welche ich bei
B. annehme, ist, wie gesagt, hauptsächlich Vorstellungs-
übertragung mit Benutzung einer dritten Person (s. S. 255).
Wären die ideomotorischen Hilfen bei Rückbeziehung der
Aufgaben auf Agenten und Perzipienten nicht ebenso
möglich? Du Prel's wichtige Experimente, bei denen
freilich auch die Ausschließung jeder Möglichkeit irgendwelches
Sinnenverkehrs zwischen Agent und Percipient
nicht in der Weise, wie bei Kotik, überall stattfand, geben
doch gleichfalls ünwidersprechliche Beispiele unmittelbarer
Gedankenübertragung und sind immerhin nicht ohne größte
Vorsicht angestellt.*)

Wenn z. B. die hypnotisierte Lina den ganzen langen
Inhalt des augenblicklich von du Prel gewählten Gedichtes
^Der Morgentrunk* von dem jüngst verstorbenen Martin
Greif, als Dr. von Schrenck - Notzing als Hypnotiseur es
still für sich gelesen hatte, vorerzählen konnte, wird man
da auch sagen, daß gerade die Weitläufigkeit der Aufgabe
das war, was durch ideomotorische Hilfen sie erleichterte?
Vielleicht glückt es noch, daß jemand unbewußt durch

*) Du Prel, „Studien :c.% 2. Aufl. (Leipzig, Altmann), S. 1—67.


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