Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 376
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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376 Psychische Studien. XXXVIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1911.)

auseinander, nahm der Dame den Kneifer ab und übergab
ihn mir! Ich wurde auf die Bühne zurückgeführt und
dort der von mir vorher aufgeschriebene Befehl laut vorgelesen
, sodaß sich die Anwesenden überzeugen konnten,
daß derselbe in allen Einzelheiten durchgeführt war.
In der gleichen Weise wurden noch viele Experimente
gemacht, augenscheinlich durchweg mit gutem Erfolge,
denn einige kleine Fehler waren durch Mißverständnisse
verursacht worden. So wurde zum Beispiel, trotz des vorher
erwähnten ausdrücklichen Verbots, von Zweiflern 4 mal
verlangt, M. T. solle aus einem Glase Bier trinken. Er
fand das richtige Glas immer heraus; einmal trank er mit
sichtlichem Widerstreben, die übrigen Male nahm er nur
das betreffende Glas in die Hand. In einem Falle sollte
er aus einem Überzieher ein Zigarrenetui herausnehmen
und eine Zigarre daraus einem gedachten Herrn übergeben.
Der Überzieher hing mit 8 andern an einem Haken.
Der richtige wurde aber mit absoluter Sicherheit herausgefunden
. Ganz deutlich konnte man wahrnehmen, wie die Auftraggeber
über die unerwarteten Ereignisse ihren ursprünglichen
Gedanken vergaßen. Erst nach der Aufforderung „Befehl
* ! wurde dann der Auftrag weiter und zu Ende geführt.
Der Kontakt wurde bis auf 2 Fälle durch Berührung hergestellt
. In dem einen wurden die Handgelenke der beiden
Personen durch ein weißes Tuch zusammengeknüpft, in dem
andern durch eine Kette, die einen Spielraum von ungefähr
einem halben Meter gestattete, verbunden. Ich habe damals
den Eindruck gewonnen, daß diese Verbindung weniger
die Gedankenbahn herstellen, als vielmehr die Gedanken
Nichtbeteiligter möglichst ausschalten sollte.

Im dritten Teil des Abends führte Herr M. T. einige
Experimente vor, wie sie von betrügerischen Medien als
spiritistische Erscheinungen ausgegeben würden. Das waren
Entfesselungen durch Schiebeknoten und ähnliche Sachen,
alles für Kundige ebensowenig neu, als besonders lehrreich.
Es diente wohl nur dazu, den Abend vollends auszufüllen.
Weder diese letzten Experimente, noch der Vortrag des ersten
Teiles standen in eigentlichem Zusammenhang mit dem sog.
„Gedankenlesen*. Ich habe es hier nur angeführt, um über
die Anschauungen dieses Russen M. T. über Okkultismus, soweit
ich selbst einen Einblick erhalten konnte, genau zu berichten
. Man sieht aber, daß Bellini seineVorgänger hatte,
wie er auch sicher seine Nachfolger haben wird.*)

*) Vergl. die Mitteilungen über den Russen Andrej £ in dem
Artikel „Gedankenleser in München* (Maiheft, S. 284 ff.)


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