Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 381
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Bürk: Bei der Seherin. 381

«etnpfangen konnte, ich aber vormittags kam, war es mir
nicht möglich, meine Nachforschungen weiterzuführen.
Dagegen konnte ich mit Muße die Stimme der Frau ungestört
belauschen, die Resonanz ihres Kopfes beim Sprechen
gleichsam abhorchen.

Am 29. Jan. er. hatte ich dann Gelegenheit, die Somnambule
wieder zu sprechen. Der Tag war nach den
äußeren Umständen gut gewählt. Uber Weihnachten war
das Geschäft der Eheleute flott gegangen, sie selbst eben
darum wieder weniger frisch. Die Luft aber war neblig
und hart (nicht jonisiert), das Empfangszimmer kalt. Heute
wollte die Arbeit nicht von statten gehen. Die Hautfalten
der Stirne standen ziemlich ruhig; ich selber war mehr gefaßt
aüf die .Rede und sicherer in der Beobachtung. Wie schmal
däs Gesicht war, wie scharf geschnitten die mäßig große
Nase, wie wenig Leben im Auge, wie zart der ganze Organismus
! Die Somnambule bat mich, Fragen an sie zu
stellen. Ich tat es, um etwas demnächst zu Erwartendes
sicherstellen zu lassen. (Ist NB. nicht eingetroffen.) —
In der in den „Psych. Stud." besprochenen Broschüre des
„Psychologen44 Kaufmann (eines gelernten Malers, nun
„Schriftstellers* und Gehilfen seiner Frau) habe ich indessen
gelesen, daß für das Eintreffen des Geweissagten keine
Garantie geleistet wetde. — Staunen mußte ich indessen
über das Vermögen einer Person, ihr inneres Auge immer
bestimmter auf die seelischen Vorgänge in mir richten zu
können. — Ohne einem Endurteil vorgreifen zu wollen, ist
mein Eindruck von dem Wesen des Hellsehens aus der
Beobachtung dieser Frau Kaufmann Folgendes:

1. Der geistige Zustand mediumistisch beanlagter
Personen hängt aufs engste mit ihrer körperlichen Konstitution
zusammen. Ob sich nun die Gabe in ihren Zentralsitz
verfolgen läßt oder nicht, das Auge des Physiologen
sieht doch Abweichungen von der gewöhnlichen Menschennatur
, was die Konstitution und, was damit zusammenhängt,
anbelangt. Es sollte überhaupt kein Medium beurteilt
werden, ehe eine eingehende, auf längerer Beobachtung
beruhende ärztliche Feststellung aller natürlichen Lebensäußerungen
desselben stattgefunden hat. (Vergleiche die
auch in den „Psych. Stud.fc eingehend besprochenen Ausführungen
Morselli's über Eusapia Palladino).

2. Kräfteverbrauch des Mediums, Leitung der Luft für
die verschiedensten Strahlungen, Verfassung der mitwirkenden
Personen müssen festgestellt werden, um die
Fähigkeiten okkultistisch Veranlagter richtig abschätzen
zu können.


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