Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 411
(PDF, 210 MB)
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Noack: Der altägyptische Totenkult.

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sein können, als was sie im Erdenleben waren, nur ohne
den Stoffkörper, so müssen ihre Zustände dann ebenso
individuell verschieden sein, wie sie im Erdenleben
waren. Auch jetzt sieht der Mensch nur das, was
er versteht. Freilich empfindet er viel mehr als das; doch
sieht er alles nur im Lichte seines eigenen Verständnisses
. Das Dasein ist an sich zwar objektiv; für den
Wahrnehmenden aber ist es immer subjektiv.

Aus eben diesem Grunde sind auch die Zustände nach
dem Tode nicht nur für den einzelnen verschieden, sondern
sie sind und und sie waren jedenfalls zu den verschiedenen
Zeiten und Kultur-Epochen ebenso verschieden
, wie es diese Weltkulturen waren und noch
sind. Die Seher müssen daher diese Zustände nicht allein
subjektiv individuell schauen, sondern wirklich objektiv
verschieden, wie sie eb tatsächlich sind.

Gerade so, wie jetzt das europäische Kulturleben ganz
anders ist als das im aiten Helias oder das der Inder oder
der Israeliten oder das zur Zeit des Pyramidenbaues, ebenso
muß auch zu allen Zeiten das Fortleben nach dem Tode
sich verschieden darstellen.

Es muß auch gegenwärtig sehr verschieden sein für
die verschiedenen jetzigen Kulturen, ebenso für die verschiedenen
Entwicklungs-Stufen aller Menschen innerhalb
der einzelnen dieser Kultur-Arten. Generell verschieden
sind die Zustände nach den Kultur- Arten, individuell
nach den Entwicklungs - Stufen der Verstorbenen
.

Der altägyptische Totenkult.

(Schluß von Seite 350.)

4. Aus dieser Vorstellung heraus erklären sich auch
die Bilder unserer Opferkammer. Auf drei Seiten tritt uns
das Bild des Grabherrn selbst entgegen, in der seit der
Frühzeit ägyptischer Kunst traditionellen, riesenhaften
Größe verglichen mit denen, die dienend um sein Wohl
bemüht sind. In den beiden Hauptbildern auf Süd- und
Westwand sitzt er beim Fest und den Freuden des Mahles.

Die Südwand zeigt ihn im Sessel mit hoher Seitenlehne
. Die Sesselbeine haben die übliche Form von Stierfüssen
auf kleinen Klötzen; eine Matte oder ein ganz flacher
Schemel liegt unter den Füßen. Eine grüne, aus Papyrusoder
Palmenbast geflochtene, verschiedenartig gemusterte
Matte, in einen Holziahmen eingespannt, bildet als Wandschirm
den Hintergrund, von dem sich die Gestalt des

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