Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 412
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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412 Psychische Studien. XXXVIIL Jahr^. 7. Heft. (Juli 1911.)

Grabherrn rotbraun — die Hautfarbe der Männer — abhebt
. Der kurze Stab der Geißel, die er als Abzeichen
seiner Stellung trägt, endet oben in eine Miniaturhand, in
der die Geißelbänder hängen.

Es ist ein Fest, das Seschem-nufer's Ka feiert. „Feiere
den schönen Tag44 — so rufen die Inschriften oft dem Toten
zu, — „ stelle Dir Salben hin und feines ©1 für Deine Nase
und Kränze und Lotosblumen für den Leib Deiner lieben
Schwester, die Dir zur Seite sitzt. Laß Gesang und Musik
vor Dir sein. — Wirf alles Traurige hintei Dich, denke an
die Freude, bis daß kommt jener Tag, an dem man landet
im Lande, das die Leute schweigen läßt8. So trägt der
thronende Mann auch hier den perlengezierten Halskragen,
wie er zu jedem Festmahl frisch angelegt wurde, und er
greift nach der großen Lotosblume, die ihm ein Diener an
langem, verschlungenem Stengel reicht; und in dem Figurenfries
darunter wird zu seiner Freude gesungen und getanzt
.

Es ist eine der reiz vollsten Szenen, wie diese Sängerinnen
und Tänzerinnen aus dem Harem des Herrn antreten
zum Klang der Harfen. Drei schlanke Mädchengestalten
in der hellgelben Hautfarbe der Frauen, zwischen zwei
weißgekleideten, die mittlere mit bewußtem, koloristischem
Effekt in grünem Gewand, treten als Sängerinnen auf, der
Sitte gemäß den Gesang mit Händeklatschen begleitend.
Ihnen schreiten mit gemessenen Schritten, aber lebhaft bewegten
Armen, gemäß dem Ceremoniell des Totenopferfestes
, drei Tänzerinnen entgegen. Sie haben das lange
Frauenhemd mit dem kurzen Hüftschurz der Männer vertauscht
und den nackten Oberkörper mit kreuzweise geschlungenen
, weißen, mit grünen Perlen verzierten Brustbändern
und Gürteln geschmückt. Außerdem tragen sie
alle Hals-, Arm- und Knöchelbänder. Hechts folgen am
Boden kauernd die beiden männlichen Harfenspieler. Ein
dreiseitiger Blattkelch, in den der Bogen der halbgroßen
Harfe ausläuft, umfaßt den Resonanzkasten; oben sieht man
die kleinen Pflöcke, mit denen man die Saiten spannt.

Uber die leiblichen Genüsse belehren uns die oberen
Bilderreihen. Neben kleinen Speisetischen, auf denen das
angerichtete Essen serviert wurde, stehen Körbe, Kessel
und Krüge; wir sehen die Fleischkeulen, Gebäck und die
unvermeidliche gebratene Gans, Feigen und andere Früchte.
Dazu hohe rote Tonkrüge in Fußgestellen und mit schwarzen
Lehmdeckeln verschlossen, grüne gedeckte weitbauchige
Kessel. Die Inschriften lehren ja, daß es nicht wenig war,
was man aus dem diesseitigen Menu sich auch für das


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