Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 415
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Noack: Der altägyptische Totenkult. 415

denen sie eine Reihe bildete, eine neue, bisher unbekannte
Dekoration vertritt. In vorzüglicher Steintechnik sind hier
die Einzelheiten einer wirklichen Tür sorgfältig nachgebildet
: die Angelzapfen in den gerundeten (vielleicht mit
Metall angeschlagenen) Pfannen, die horizontalen, roten
(etwa metallenen?) Leisten, die, leicht gewölbt und nur an
den Enden abgeplattet, die hölzerne (gelb gemalte) Tür verstärkten
, und endlich eine genaue Darstellung des verschiebbaren
Riegelverschlusses, Obwohl der obere Ab-
schlußstein und mit ihm die obersten Teile der Hieroglyphen
verloren sind, so war die Inschrift doch noch zu
lesen: „Der'Vorsteher der Schreiber der Akten des Königs
Seschem-nufer*. So möchte man fragen, ob nicht etwa auch
jene Schreibszene der Opferkammer unter so vielen typischen
Bildern, die möglich gewesen wären, absichtlich und
mit bewußter Anspielung auf das Amt des Grabherrn gewählt
worden sei?

6. Noch unmittelbarer erzählt die 4. Seite, die nördliche
Schmalwand, von dem Großgrundbesitz des Herrn.
Denn hier ziehen in vier Streifen übereinander die Vertreter
seiner einzelnen Dörfer und Gutshöfe mit ihren
Gaben herbei. Zu jeder Gestalt ist der Name des Ortes
mit dem des Herrn angegeben, meist bestimmt durch die
Haupterzeugnisse, die <J&S betreffende Gut liefert. So kann
der Name lauten: der Fischfang oder der Wein, die Brotlieferung
usw. des Seschem-nufer. Doch waren auch andere
Arten der Bezeichnung gebräuchlich. Mit Ausnahme einiger
weniger Männer, deren dunkle Silhouetten mehr wie zum
Zweck eines Farbenwechsels eingestreut scheinen, sind die
Orte sämtlich durch Bäuerinnen vertreten. Und wenn
auch — nach dem Stilgesetze dieser Kunst — ihre schablonenhaften
Figürchen selbst keinerlei Abwechselung bieten,
so wird man doch hier ganz besonders durch eine Menge
zarter kleiner Eihzelzüge erfreut. Man muß nur das grüne
Flechtwerk der Körbe, das rote Gitterwerk der kahn- und
kastenförmigen Behälter betrachten, in denen diese Leutchen
ihre Gaben auf dem Kopfe tragen, die zierlichen, je
nach ihrem Materiale getönten Henkelkrüge, die die herabhängende
Linke hält Man sehe die feine Zeichnung der
gehäuften Feigen, neben der geschlossenen, grünen Lotos-
knospe das Bouquet mit halb und ganz erschlossenen
Blüten, die rotgefiederten Flügel der kleinen Vögel u. a. nou
Mit feinen gelbroten Linien ist der Kontur der Frauenkörper
überall, auch in dem weißen Gewand (nur einmal
auch hier ein grünes Kleid!) nachgezogen, ebenso die
Finger und selbst die Fingernägel.


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