Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 417
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Noaek: Der altägyptische Totenkult.

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Taten geführt habe. Daneben aber lebt die alte materialistische
Vorstellung weiter, und wenn in den schönen,
klaren, blauen Hieroglyphenstreifen auf den Außenwänden
der damaligen Särge auch versichert wird, daß der Tote
von Isis und anderen Totengöttern geehrt und geschützt
sei, so spielt daneben in der Anrufung des Osiris oder des
Anubis gleich wieder die Sorge um die materielle Verpflegung
des Ka herein: „er gebe Wasser, Bier, Weihrauch,
01, alle Dinge, die der Himmel gibt, die Erde erzeugt und
der Nil bringt, — er gebe Nahrung, tausende von Geweben*
u. s. f. Und diesem frommen Wunsche gibt denn auch
wieder die Bemalung der Innenwände reichlichen Ausdruck.
Doch wird auch ihre Disposition zunächst durch eine kultliche
Idee bestimmt.

In dem langen schmalen Holzkasten ist der Mumie die
Lage genau angewiesen: wie die Fuß wand zwei Sandalenpaare
zeigt, so die Kopf wand die geschweifte Nackenstütze
(das originale Stück, auf dem die [verlorene] Mumie unseres
Sarkophagherrn einst geruht hat, wird später noch aufgestellt
werden). Auf dieser Nackenstütze lag die Mumie,
wie ein Schlafender, nach links gewendet, denn sie soll das
Gesicht nach Osten richten: „die Sonne zu schauen* oder
auch „den Herrn des Horizontes zu sehen, wie er über den
Himmel fährt"). So erklärt sich die an der östlichen Längswand
, genau in der Kopflage der Mumie abgebildete sog.
Prunkscheintür, der außen in gelbem Felde ein mächtiges
Augenpaar mit scharf konzentriertem Blick entspricht. Hier
also kann der Tote hinausschauen, durch die Tür ist ihm
der Sarg geöffnet.

Die Nackenstütze umgeben die Bilder schwarz - weißer
Steingefässe und einiger Säckchen mit grüner Schminke.
Denn wie selbst Arbeiter und Soldaten nicht auf Schminken
und Salben verzichtet haben, so dürften diese erst recht
nicht unter den" Toilettenmitteln des Vornehmen fehlen:
Augenbrauen und Lider werden mit Schwarz nachgezogen
und nach den Schläfen zu verlängert, während der grüne
Schminkstrich unter dem Auge obligatorisch war!

Weitere Atisstattungsbilder folgen auf der Langseite
neben jener Scheintür auf langen niedrigen Tischen: drei
hohe Prunkvasen, abwechselnd gelb und blau, dann die
rot gemalten Brote und darüber ein Stierschenkel; ein Hüftschurz
über zwei Halskragen; mehrere Stücke Stoff, rot,
blau und gelb karriert, zwei große Troddeln, ein vertikal
gestelltes Schreibzeug mit roter und schwarzer Tinte; endlich
mehrere Gruppen von Krügen, z. T. mit schwarzen
Deckeln, in Körben und Gestellen, kleine Metallgefäße und


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