Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 421
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Th. Flournoy's „Esprits et MMium«". 421

Mediumität nennen, im Gegensatz zur .Teufelstheorie
der katholischen Theologen und der spiritistischen
Theorie des Eingreifens der Verstorbenen."

Prof. Flournoy erkennt an, daß mit den mediumistischen
Phänomenen oftmals supranormale Vorfälle gemengt
sind, aber er verwirft die Interpretation der Spiritisten, sie
durch Eingreifen außerirdischer Intelligenzen zu erklären.
Der Gelehrte ist überzeugt, daß diese supranormalen Erscheinungen
geheimen Kräften und Gesetzen ihre Entstehung
verdanken, Gesetzen, die wir heute noch nicht
kennen; aber nichts habe bis jetzt die wirkliche Teilnahme
der Desinkarnierten bewiesen. —

Ich glaube, es werden viele Okkultisten diese Ansicht
des Genfer Professors nicht teilen — meine Wenigkeit befindet
sich unter diesen —, denn es sind doch zahlreiche
Fälle zu verzeichnen, in welchen, wie Aksakow treffend
sagt, „alle subtilen Erklärungen außer der spiritistischen
Hypothese pure Ausflüchte sind". Freilich der mathematisch
sichere Beweis für diese Hypothese ist
noch nicht erbracht worden und, so lange dies nicht der
Fall ist, ist Flournoy's Standpunkt nicht unberechtigt,
übrigens sagt der Gelehrte selbst, daß es „vermessen wäre,
a priori die Möglichkeit der Teilnahme der Desinkarnierten
als ausgeschlossen zu betrachten; es wird Sache der Zukunft
sein, hier Licht zu bringen". Es erinnert mich dies
an Prof. Eichels trefflichen Eat: „Stellen wir fest, untersuchen
wir, prüfen wir, die*Erklärung wird sich später
finden!" Schließlich kann man Prof Flournoy nicht bestreiten
, „daß es nur logisch ist, — wenigstens vorläufig
und bis zum Beweis des Gegenteils — anzunehmen, daß
auch für die dunkleren Fäll! die Erklärung im Medium
und seinen Fähigkeiten zu suchen sei, da doch viele andere
Erscheinungen (wie Telepathie, Clairvoyance usw.) zweifellos
darauf zurückzuführen sind und nicht auf eine Mitwirkung
der Toten". Besonders hält Flournoy diese
Meinung hinsichtlich der physikalischen Phänomene aufrecht
. Der Gelehrte erkennt die Wirklichkeit der Eusa-
pianischen Phänomene an. Aber selbst die Materialisationen
hält er nicht für zwingende Beweise eines
Eingreifens aus dem Jenseits, da die Analyse ihres
psychologischen Inhalts ergibt, daß sie nur Schöpfungen des
Mediums sind, Phantasiegeschöpfe seines Unterbewußtseins.
Auch auf diesen Punkt werden wir noch eingehender zu
sprechen kommen. —

Endlieh besteht Prof. Flournoy darauf, daß der
Spiritismus, d. h. die angeblich wissenschaftliche Er-


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