Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 439
(PDF, 210 MB)
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Kaindl: Gefährliche Gesellschaftsspiele.

439

Die Presse hat sieh ihre Leser so wohl erzogen, daß
ein Zeitungsschreiber niemals in eine so traurige Lage
kommen kann, wie Sir John Fallstaff, für dessen Behauptungen
man so unverschämt war, Gründe zu verlangen und
dessen treffende Antwort, daß, wenn Gründe so wohlfeil
wären wie Brombeeren, sie solche haben sollten, sich jeder
Zeitungsschreiber ad notam nehmen dürfte, für den Fall,
daß das Unerhörte eintreten und irgend ein ungefügiger
Leser ein gleiches Ansinnen an seine Zeitung stellen sollte.

Lehrreich ist dieser Artikel auch noch deshalb, weil
er ein vortreffliches Beispiel für das Gesetz der Geistesökonomie
darbietet, indem er uns zeigt, wie sich bei Behandlung
eines Gegenstandes mit dem geringsten Aufwand
von Verstand und Kenntnissen auskommen läßt.

Übrigens scheint bei der Fabrizierung dieses Artikels
auch der Raum, der in der Zeitung damit ausgefüllt werden
sollte, ein maßgebender Faktor gewesen zu sein, und da
jener verhältnißmäßig groß, der vorrätige Stoff aber sehr
klein war, so muß es einem immerhin Bewunderung abnötigen
, daß der ersi^re mit dem letzteren ausgefüllt werden
konnte; geradeso wie wir eine Köchin bewundern, die es
durch geschickte Manipulationen fertig bringt, einen etwas
knappen Strudelteig über eine große Tischfläche auszuziehen.

Auffallend ist, daß«,der Verfasser, während er einerseits
ein, seiner Meinung nach sensationslüsternes Publikum
als „lernbegierige Menge" ironisiert, sich doch andererseits
mit seinem Aufsatze nicht an ein wirklich wißbegieriges
Publikum wendet, sondern darin einen Ton anschlägt, wie
er bei einem gedankenlosen, aber unterhaltungsbedärftigen
Kaffeehaus-Publikum beliebt ist.

Der Verfasser spricht auch „von einer Abkehr von
der "Wissenschaft, von einer Flucht aus ihrem grellen Tageslicht
in das Halbdunkel unerforschter Erscheinungen", worauf
man ihm nur erwidern kann, daß, wenn das Licht der
Wissenschaft wirklich so grell wäre, wie er behauptet, man
es dann nicht immer ängstlich vermieden haben würde,
seine hellen Strahlen in die Eichtung jenes Halbdunkels zu
lenken, um es zu beseitigen.

Der Verfasser scheint nicht zu begreifen, daß, wenn
niemals eine solche Abkehr vom grellen Lichte der Wissenschaft
in das Halbdunkel des Unerforschten stattgefunden
hätte, auch kein Fortschritt der Wissenschaft hätte erfolgen
können, der doch in der Erforschung des Unbekannten
besteht

Der ganze Artikel scheint mir zu bezwecken, die
mächtige okkulte Bewegung, welche immer weitere Kreise


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