Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 485
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Meißner: v. Schrenck-Notzing über das Bombastus-Unternehmen. 485

Dr. Freiherrn v. Schrenck-Notzing einmal genau vergegenwärtigen
, welche „inediumistische" Phänomene denn der im
Prozeß seine „bona iides* verteidigende Herr Emil Adolf
Bergmann wohl aufzuweisen die Möglichkeit gefunden
hatte, so müssen wir doch ehrlich gestehen: herzlich wenige
oder gar keine! Denn das, was von den Freunden des
Herrn Bergmann aus seinem „spiritistischen« Zirkel zum
Besten der Bombastus-Werke infolge vollkommenster Unkenntnis
aller Psychologie und Psychopathologie beim
Menschen als „spiritistische" Leistung des „Mediums"
Bergmann immer angesehen und als solche gewürdigt
wurde, das war, wie v. Schrenck-Notzing klar nachgewiesen
hat, nicht eine Spur „spiritistisch", das war auch nicht
„animistisch" und ich möchte sagen auch nicht einmal „per-
sonistiseh", wenn man die wirklich richtige Bedeutung
dieser Ausdrücke erfaßt!

Dr. v. Schrenck-Notzing hat in höchst fesselnder Form
den sicheren Beweis erbracht, daß Herr Bergmann kein wirklich
„spiritistisches Medium" (er hätte ruhig sagen können: überhaupt
kein „Medium**) ist, weil absolut nicht der geringste
wissenschaftliche Anhah dafür vorlag, daß die aufgetretenen
psychischen Phänomene, die psychischen Automatismen,
wie das automatische Schreiben und die Spreehmedium-
sehaft, sich nicht ebenso natürlich und ohne Zwang auf andere
Weise auch erklären ließen, nämlich aus ungemein hochgradig
ausgeprägter Hysterie, die sogar solche Zustände
zeitigte wie Spaltung der Persönlichkeit in deutlich unterscheidbare
Personen, wie die „Geister": Weißer Schwan,
Martin Luther, Erzengel [!] Sonsoja und Lucinda, welche
mehr oder weniger guten geschäftlichen Rat und Vorschriften
zur Nachachtung erteilten.

Daß nach v. Schrenck-Notzing wirklich hochgradige
Hysterie, die schon in der Kindheit erworben wurde, bei
dem fälschlich so bezeichneten „spiritistischen" Medium Bergmann
angenommen werden mußte, bewies einmal die ganze
ärztliche Untersuchung Bergmannes und seiner körperlichen
und seelischen Äußerungen; das bewies auch der Erfolg,
den Dr. v. Schrenck-Notzing mit dem Hypnotisieren der
Person Bergmannes wiederholt erzielen konnte, wonach
letzterem immer wieder mit Leichtigkeit und mit Erfolg suggeriert
werden konnte, er sei eine ganz andere Persönlichkeit
.

Die sogenannte hysterische Dissoziabilität der Persönlichkeit
, bezw. des Bewußtseins Bergmannes erwies sich
nach v. Schrenck-Notzing sehr groß. Es konnten also alle
sogenannten „Geister"kundgebungen durch Bergmann auf


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