Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 527
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Clericns: Beunruhigung eines schwäbischen Pfarrhauses. 527

Beunruhigung: eines schwäbischen

Pfarrhauses.

Von Dr. Job. Olericus.

In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts wohnte
im Pfarrhofe zu L . . . ch, einem Dorfe im bayrischen
Schwaben, Herr Pfarrer Kabini mit seinen drei Schwestern.
Diese letzteren, durchaus zuverlässige und ehrenwerte Personen
, waren nach dem Tode ihres Bruders nach Dillingen
gezogen, wo ich sie näher kennen lernte. Sie erzählten
mir wiederholt übereinstimmend, daß sie, so lange ihr
Bruder jenes Pfarrhaus bewohnte, arge Beunruhigungen erlitten
hätten. Zunächst fiel es den Schwestern auf, daß
ihr Bruder sein im oberen Stock des Hauses gelegenes
Schlafzimmer wiederholt verlegte, ohne einen triftigen
Grund anzugeben. Die wahre Ursache, die der Bruder anfangs
verschwiegen hatte, um die Schwestern nicht zu erschrecken
, sollten die Schwestern bald erfahren. Es entstand
nämlich oft bei hereinbrechender Nacht dort ein
solches Gepolter auf der Treppe, als ob Körbe voll Holz
von der obersten Stufe aus herabgestürzt würden. Die
große Dogge, die im Korridor schlief, kratzte winselnd an
der Türe des Wohnzimmers und schmiegte sich wie hilfesuchend
an die Schwestern an. Manchmal war der Lärm
weniger heftig und es schien nur mit schweren Tritten die
Treppe herabzukommen. Die älteste der drei Schwestern
hatte ihr Schlafzimmer im oberen Stock. Es begegnete
ihr, wie sie auf ihr Gewissen und vor Gott mir in tiefem
Ernste wiederholt beteuerte, daß ihr, während sie ihr
Nachtgebet verrichtete, das brennende Licht mehr als einmal
ausgeblasen wurde, obwohl Türe und Fenster geschlossen
waren; ja einige Male wurde sie, nachdem sie
sich zu Bett gelegt, durch eine unsichtbare und unwiderstehliche
Gewalt aus dem Bett geschleudert, und das zweimal
hinter einander. Schaden nahm sie dabei nicht, weil
sie immer wieder auf die Füße zu stehen kam. Hatte sie
endlich Ruhe erlangt, dann begann im Nebenzimmer, in
das eine mit Glasfenstern versehene Doppeltüre führte, ein
Lärm, als würden die Möbel durcheinander geworfen. Am
nächsten Morgen fand sich aber alles in Ordnung. Zuweilen
kam es du ich die sich öffnende Tür wie schlürfend
herein und die Töne zogen sich durchs ganze Zimmer.
Dieselbe Beobachtung machte auch einmal ein in einem
Zimmer des oberen Stocks überwachender Kapuziner, der
sich dann am anderen Tage bei den Schwestern über die
Taktlosigkeit beschwerte, daß jemand während der Nacht


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