Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 535
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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lVtor: Tli. Flournoy's „Esprits et Miliums" 535

mit Hilfe des „Unterbewußtseins". Und dieses Unterbewußtsein
des Mensehen, dieses rätselhafte Ungeheuer, mit
seltener Kraft ausgestattet, mit wunderbaren Kenntnissen,
mit Hellsehen und was weiß ich versehen, soll sich doch
nur zusammensetzen aus kleinen Erinnerungen, Perzep-
tionen, Gedankenbildern und Phantasien, und man nennt,
wie Prof. Flournoy, das transzendentale Subjekt C. du PrePs
und das subliminale Ich Myers' abenteuerliche Hypothesen ?
Hier trennen sich unsere Wege — bei aller Verehrung für
die „Wissenschaft".

Auch finde ich den Beweis dafür, daß die berühmte
Vollendung des Romans: „Le Mystere d'Edwin Drood"
durch das Medium P. James ein Schwindel sei, absolut nicht
einwandfrei Prof. Flournoy stützt diesen Beweis auf die
Untersuchung einer Mme. Kama Fairbanks, deren Haupt-
argument darin besteht, daß in der Vollendung Fehler
vorkommen, welche man Dickens nicht zuschreiben könne,
und vor allem, daß eine unter dem Nachlasse Dickens' aufgefundene
Szene/ die für die Fortsetzung des Romanes bestimmt
war, in der Vollendung nicht enthalten, ja nicht
einmal erwähnt ist. Nun wenn Mme. Fairbanks kein
schwereres Argumentum findet, dann darf sie zum Schlüsse
ihrer Ausführungen nicht so wegwerfend über die sogenannten
wissenschaftlichen JJe weise der Spiritisten sprechen.
Man lese in Aksakow's Bericht nach und wird bemerken,
daß dort auf sechs Seiten viel gewichtigere Beweise für
das allerdings sehr sonderbare Phänomen gegeben sind.
Tch bin selbst der Ansicht, daß der absolute Beweis dafür,
daß die Fortsetzung des Romanes auf mediale Weise erfolgt
ist, nicht vorhanden scheint, aber ich muß auch gestehen
, daß die schwerer wiegenden Beweise doch auf Seiten
der Spiritisten liegen. Ich weiß wohl, dies wiegt nicht viel,
denn ich spreche ja „pro domo". Doch frage ich einen Unparteiischen
: ist es nicht denkbar, daß ein Autor später
ein Stück vollendet, ohne eine vorher entworfene Szene
aufzunehmen oder sie nur zu erwähnen ? Das eine ist freilich
unbestreitbar, die Erwähnung des Entwurfs hätte den
Identitätsbeweis voll erbracht, — übrigens hätten unsere
Gegner dann einfach behauptet: „Das Medium hat Kenntnis
von dem Entwurf gehabt,* und wenn alle Stricke zu
reißen drohten, „hätte das Medium diese Kenntnis auf hellseherischem
Wege erreicht."

Was Professor Flournoy anbetrifft, so muß man seine
Unparteilichkeit immer wieder rühmend betonen. Er sagt
am Schlüsse des interessanten Kapitels: „Ich werde mich
wohl hüten, dogmatisch und a priori die Möglichkeit der


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