Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 539
(PDF, 210 MB)
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Peter: Th. Flournoy's „Esprits et Medium*". 539

drei ersten Male genau um 10 Uhr vormittags. Einmal
war die Tochter in ihrem Zimmer, das ebenfalls im zweiten
Stockwerk lag und konnte unmittelbar nach dem Ertönen
der Glocke in das Zimmer ihres Vaters treten.
Der Gurt der Glocke, über dem Bett angebracht
, war in h eftiger Sch wingung und schlug
gegen die Wand! Nach Ablauf eines Jahres bezog eine
Schwester der Mlle. G. die Zimmer und das Läuten der
Glocke hörte auf. Mlle. G. ist gegen jede Erklärung durch
Phantome usw., kann sich aber das Phänomen nicht erklären
. Sie betrachtet es als unmöglich, daß Mäuse usw.
die Ursache seien; auch die Dienstboten hatten nichts damit
zu tun. Kollektiv - Halluzination des ganzen Hauses
schien ihr unannehmbar. Prof. Flournoy kennt Mlle. G.,
welche ihm selbst den Bericht gesandt hatte. Er sagt: „Sie
ist energisch, körperlich und geistig kerngesund. Sie hatte
öfters spontane Phänomene von Telepathie und Intuition
(„halluzination v^ridique"), die ganz an den psychischenTypus
der berühmten Miß Goodrich - Freer erinnern, aber niemals
waren ihr supranormale Phänomene physikalischer Natur begegnet
, außer das eben ermähnte Begebnis."

Prof. Flournoy findet zur Erklärung — angenommen,
man befände sich auf supranormalem Boden — drei Alternativen
: 1) Die Spiritisten werden sagen: es ist der verstorbene
Mr. G. selbst — oder wenigstens, nach Myers'
Ausdruck, ein „Segment* oder eine alte, von seiner Personalität
abgetrennte Erinnerung, — welcher manchmal
wiederkommt und seine Bouillon fordert. Es ist nicht recht
erfreulich, zu denken, daß selbst Persönlichkeiten, welche
hier ausschließlich mit den großen Problemen des intellektuellen
und moralischen Lebens beschäftigt waren, auch im
Jenseits den armseligen Anforderungen des Magens unterworfen
sind. Ehe ich das zugebe, ziehe ich vor, zu warten,
bis man bessere Beweise hat und mich an die folgenden
zwei Annahmen zu halten, die sich schon mehr unseren
wissenschaftlichen Fortschritten nähern.

2) Mlle. Görden, welche gewiß ein wenig medial ist,
wäre durch irgendwelche okkulte Fähigkeit die Ursache
des Phänomens. Sie sagt aber selbst, daß sie mit ihrem
Vater so viele interessante Beziehungen hatte, die sie viel
mehr bewegt hätten, als die Bouillon, daß sie sehr erstaunt
wäre, wenn nur letztere ihr die Kraft der Exteriori-
sation gegeben hätte.

3) Die Köchin Anna dagegen hatte mit Mr. G. keine
andere Beziehung, als ihm pünktlich die Bouilllon zu
bringen, um das mahnende Glockenzeichen zu vermeiden.


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