Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 546
(PDF, 210 MB)
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546 Psych. Studien. XXXVIII. Jahr^. 9. Heft (September 1911.)

Geschlechtsbestimmung kommt es natürlich darauf an,
welcher Pol seine Kraftwirkung auslöst.

Bei den höheren Lebewesen ist der jeweilige Geschlechtsapparat
vollständig ausgebaut; wir können uns indessen
schon bei den niederen Lebewesen vorstellen, daß
der Keim zu einem neuen Wesen dadurch gelegt werden
kann, daß von einem männlichen Körper abgetrennte Teilchen
mit positiver Bewegung durch eine peristaltische Bewegung
Eingang in einen weiblichen Köiper finden und an
einen Ort gelangen, in welchem die negative Bewegung
besonders ausgeprägt ist. Man wird auch einsehen, daß die
entgegengesetzten Bewegungsformen ein getreues Spiegelbild
von einander sein müssen, wenn das Produkt die
gleichen mechanischen Lebensbedingungen erfüllen soll,
wie die Repräsentanten der Komponenten. Bilder, welche
sich nicht hinreichend genau decken, können nicht mehr
den Bedingungen entsprechen, welche das Bestehen der
Muttersubstanz erfordert. In dem unendlichen Spielraum,
den diese Bilder umfassen, liegt auch die Ursache der Un-
begrenztheit der Variationen organischer Gebilde. Jedes
befruchtende Teilchen enthält also nach dieser Hypothese
eine Miniaturanlage, welche bei der Befruchtung
in einer positiven Bewegungsform in Aktion tritt,
während jedes befruchtungsfähige Teilchen eine Miniaturanlage
in sich birgt, welche das getreue Gegenstück in
negativer Form bildet. Jede derartige Anlage, mag sie nun
männlich oder weiblich sein, muß mit Sicherheit sämtliche
wesentlichen Merkmale der Muttersubstanz in sich aufgenommen
haben; denn sonst könnte sie sich nicht in dem
neuzubildenden Individuum mit der gleichen Präzision ausprägen
; wenn wir aber die Annahme machen, daß die Anlage
einen Durchgangspunkt oder noch günstiger vielleicht
den Mittelpunkt aller Bewegungsformen bildet, so gibt diese
Auffassung jedenfalls die Anhaltspunkte zur Lösung des Problems
der Arterhaltung durch den Samen. Hat sich nun durch
die Befruchtung das neue Wesen gebildet, d. h. hat sich
die positive Anlage an die negative angeschlossen, so kommt
es darauf an; welches Ende sich die Oberhand verschafft;
ist es das positive Ende, dann bildet sich selbstverständlich
ein männliches Individuum, ist es dagegen das negative
Ende, dann entsteht ein wreibliches. Die Ursache,
warum zwei entsprechende Gegenbilder dasselbe Individuum
nach ihrer Vereinigung bilden können, beruht auf dem
umgekehrten Prinzip, wonach aus einem in zwei Teile zerbrochenen
Magneten zwei neue Magnete gebildet werden.
Es ist das sicher nur ein roher Vergleich, trotzdem trifft


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