Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 552
(PDF, 210 MB)
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552 Psych Studien. XXXVIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1911.)

essieren sich für eine richtige Austragung und gründliche
Beantwortung derselben eine ganze Anzahl von Menschen.
Es sind dies namentlich solche Menschen, die das Gefühl
haben, als legte die Menschheit einen viel zu hohen Wert
darauf, was der einzelne Mensch weiß, und einen viel zu
geringen Wert auf das, was er tut, nämlich zum Nutzen
seiner Mitmenschen, seines lieben Nächsten, der auch noch
neben ihm lebt. Menschen, die so denken, tragen in sich
ständig ein Abhängigkeitsgefühl von einer höheren, über
ihnen waltenden Macht, sind mit einem anderen Worte gesagt
„ religiösett Menschen. Kann man sie wegen dieses
Abhängigkeitsgefühls, dieser Religiosität, dieses „Glaubens14
an eine höhere Macht, die noch über uns waltet, gerechterweise
tadeln? Könnte man nicht vielmehr eher sich noch
wundern, daß eine sehr große Zahl von Menschen dieses
Abhängigkeitsgefühl von einer höheren Macht, einer Allmacht
nicht besitzt oder heute nicht mehr besitzt, nachdem
vielleicht ihre Vorfahren noch an diese Macht geglaubt
hatten, wo doch ihnen wie den anderen, den Religiösen,
auch sich zur Nachtzeit bei wolkenlosem Himmel die ganze
herrliche Pracht eines unzähligen Sternenheeres vor den
eigenen irdischen Augen aus für den menschlichen Verstand
fast unbegreifbaren Entfernungen enthüllt, oder das dem
kleinen Schiffe gegenüber, auf dem wir fahren, fast grenzenlos
wie eine öde Wasserwüste erscheinende Meer des großen
Ozeans, namentlich wenn der Sturm die ^Wogen gegen
einander auftürmt, unser Herz mit Schauer vor der Allmacht
erfüllt?

Da werden jene Selbstbewussten, jene „Intelligenterentt,
wie sie wohl genannt sein wollen, die schon alle Geheimnisse
der Erde und der auf ihr vorhandenen Lebewesen
einschließlich der Menschen in ihrem Zusammenhang mit
der umgebenden Natur und dem Weltall kraft des gewaltigen
Fortschritts der modernen exakten Wissenschaften
aufgedeckt und bis zum völligen Verständnis für alle klar
in ihr wirkliches, in ihr reales Sein aufgelöst zu haben
vermeinen, sich verwundernd und fast verächtlich darüber
äußern, wie Menschen mit gesunden Sinnesorganen und
richtigem geistigen Auffassungsvermögen es in heutiger
Zeit nur fertig bekommen wollen, noch Platz für eine
höhere Macht, eine Allmacht, einen Gott über uns allen
und über dem ganzen Weltall, der alles im Weltall leitet
und erhält, aufzufinden, wo doch alles Leben und jeder
Vorgang in der Natur dem heute erleuchteten., weil zu
seinen hohen Aufgaben auf Grund der unzählig gemachten
menschlichen Erfahrungen allmählich mehr und mehr heran-




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