Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 556
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0560
:m Psych. Studien. XXXVIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1911.)

Erkenntnis seiner Kraftquellen bedarf zu ihrer Verschleierung
und Unkeimtlichmachmig im Glauben immer höherer
Intelligenz, um der Lüge Frucht nie verdorren zu lassen.
Die höchste Machtvollkommenheit des Wissens erreicht
der Mensch mit der Erkenntnis der Leben und Tod
beherrschenden Gedanken- oder Glaubenskraft. Blindes
Vertrauen entspricht einem blinden Glauben. Egoismus ist
gleichbedeutend mit Erkenntnisfeindschaft. Durch blindes
Vertrauen gelingt es einem Führer des Volkes, einen
Glauben zu erwecken, welcher ihm zur Erreichung eines
Vorteiles erwünscht ist. Einen blinden oder sehenden
Glauben besitzen heißt etwas glauben, wozu die Vernunft
zu einer wahrheitsgemäßen logischen Begründung fehlt oder *
vorhanden ist. Da der Egoismus in dieser Kenntnis durch
die treibende Kraft der steigenden Rechtspflege in seiner
Intelligenz vorauseilen muß, so ist ihm auch bewußt, daß
diese Erkenntnis nur von ihm allein beherrscht werden
darf, wenn nicht alle Frucht seiner Tätigkeit in kürzester
Zeit verloren gehen soll. Die Erkenntnis der durch blindes
Vertrauen im Glauben durch das Wort oder die Suggestion
hervorgerufenen Gedankenkraftäußerungen, welche nur
durch niedere Intelligenz möglich ist, stellt das mächtigste
Bollwerk egoistischer Machtvollkommenheit dar und wird
mit allen Mitteln von List und Macht gehalten. Egoismus
ist der Feind und Hemmschuh alles schnellen Fortschrittes
in der segenspendenden Geisteskultur. Egoistische Gewaltherrschaft
und Habsucht trachtet die Intelligenz und die
Fähigkeiten der Volksmassen nur soweit zu entwickeln, als
es ihrem Bestreben dienlich ist. Die Leistung«- und
Lebensfähigkeit eines Menschen hängt aber hauptsächlich
von seiner Entwickelung im Glauben ab. Mit der Erkenntnis
der Gedanken- oder Glaubenskraft und dem
Streben nach Wahrheit und Recht wendet sich der als
Freidenker lebende Mensch wieder den höheren Wahrheiten
des Religionswesens zu. Seine Intelligenz ist zur Erkenntnis
der gewissenlosen egoistischen Kräfte und Machtentfaltungen
blinden Glaubens genügend fortgeschritten,
um sie im Lichte der Wahrheit zu durchschauen. Sobald
dies im Bereich egoistischer Machtherrschaft gemerkt wird,
sucht man sich dieses Kenners zu entledigen, indem durch
das blinde Vertrauen der niederen Intelligenz ihre Gedanken
- oder Glaubenskraft durchs Wort am Ziele zur
Wirkung gebracht wird.

Um die Früchte egoistisch materialistischer Wissenschaft
oder Glaubensanschauung weiter genießen zu können,
muß die Volksmasse in ihrer Intelligenz und Lebensphilo-


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