Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 585
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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v. Klinckowstroem : Gedankenübertragung. 585

des Totschweigens mehr oder weniger aufgegeben worden.
Seitdem hervorragende französische Gelehrte und vor allem
der englische Zweig der „Society for Psychical Research"
auf diesen etwas anrüchigen Gebieten eine reiche Tätigkeit
entfaltet haben, ist vielfach Widerspruch laut geworden
und somit ein bisher unerschlossenes weites Feld zum
Gegenstande klärender Debatten und in der Folge fruchtbarer
Forschungen geworden. Freilich sind bei uns in
Deutschland die Namen dieser Forscher noch zu zählen.
Liegen doch die Phänomene, von denen der Okkultismus
so Erstaunliches zu berichten weiß, weitab von den traditionellen
Bahnen akademischer Disziplinen. Und auch diese
wenigen erkennen die „okkulten" Tatsachen als solche nur
insoweit an, als sie sich mit ihren Grundprinzipien, mit der
Weltanschauung, die sie sich zurechtgelegt haben, in Einklang
bringen lassen. Hier ziehen sie dann eine scharfe
Grenze, die sie mit aller Energie verteidigen.

So hat z. B. Prof. W. Ostwald*) die Möglichkeit
einer Reihe m^diumistisch-physikalischer Phänomene zugegeben
— (z. B. telekinetische Fernwirkungen), wie solche
Dr. S. Alrutz (Upsaia) gelegentlich des 6. internationalen
Psychologenkongresses (1909) in Genf zur Sprache brachte
—, da er sie sich aus seiner energetischen Weltauffassung
heraus gut erklären kann. Merkwürdigerweise ist er zu
dieser Äußerung durch Flammarion's wissenschaftlich
fast wertloses**) Buch „Unbekannte Naturkräfte" angeregt
worden. Augenscheinlich hat Prof. Ostwald nur einen
flüchtigen Blick in das Gebiet mediumistischer Erscheinungen
getan. Ein intensiveres Interesse des großen Energetikers
würde sicherlich zur Lösung dieser verwickelten
Probleme wesentlich beitragen und wäre sehr wünschenswert
. —

*) „Die Zeit/ Nr. 2134, 2. Sept. 1908. — Vgl. „Der Tag/'
1. Sept. 1909: Dr. X. Oesterreich über „Eusapia Paladino vor
einem Wissenschaft!iehen Forum". — Herrn Prof. Ostwald soll
hiermit keineswegs etwa ein Vorwurf gemacht werden. Im Gegenteil
! Der Freimut, mit dem der große Gelehrte zu okkulten Problemen
Stellung genommen hat, ist hoch anzuerkennen.

**) Wir können obigem summarisch schroffen Urteil des Herrn
Grafen nicht beistimmen! Schon durch das ungemein
reiche, kritisch gesichtete Material — viele hunderte
wohlbeglaubigter Fälle von Telepathie, sog. Anmeldung Sterbender
usw. — haben die Werke Flammarion's unseres Ermessens für eine
zukünftige metapsychische Wissenschaft des Okkultismus geradezu
bahnbrechend gewirkt. Seine — übrigens mit gründlichstem
positivem Wissen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der
Technik gepaarteu — geistvollen Ideen machen allerdings vielfach
den Eindruck des Phantastischen und Ali/ukühnen; sie werden

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