Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 589
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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v. Klinckowstroem: Gedankenübertragung.

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schwieriger wird dann natürlich Beobachtung, Statistik,
Kritik und Beurteilung.

Des weiteren sind die Versuche Kotik's außerordentlich
interessant, bei denen er vermittelst des graphischen
Automatismus einer seiner Versuchspersonen (Lydia)
eine unmittelbare Übertragung seiner eigenen Gedanken
konstatieren konnte, sowie diejenigen, die nicht anders als
durch Hellsehen seines „Mediums" zustande gekommen
sein können. Ich kann hier leider nur wieder auf sein Buch
verweisen.

Auch die Erklärung, die Kotik für die von ihm beobachteten
Erscheinungen findet, kann ich nur streifen.
Wenn er, Ostwald's energetische Weltauffassung in geistvoller
Weise erweiternd, die Übertragung von Gedanken
als Postulat des Gesetzes der Erhaltung der Energie hinstellt
, insofern er, mit William James, alle psychischen
Erscheinungen, ja sogar reine Denkprozesse und Gefühle,
ihren Wirkungen nach als motorisch e Kräfte anspricht
—, so ist das schließlich Ansichtssache. Kotik folgert so:
Weil sich alle Kraftformen ineinander verwandeln lassen,
und weil die psychische Energie auch zu diesen Kräften
gehört, so müsse sich diese auch außerhalb des Schädels
nachweisen lassen, und dann auch innerhalb eines zweiten
Schädels als Reagens telepathisch wieder auftauchen. Man
kann sich aber — ohne sich dabei zum Dualismus zu bekennen
— mit solchen Phänomenen einverstanden erklären,
wie etwa Sir Oliver Lodge, der bekannte englische
Physiker, und doch dabei die Anschauung vertreten, daß
die Psyche außerhalb jenes Gesetzes der äquivalenten Umwandlung
der Kräfte steht. Ich denke hier an eine
transszendentale Mechanik, wie sie Dr. F. Maack,
oder namentlich Dr. G. Eichhorn vertreten, auf dessen
geistvolles Werk: „Vererbung, Gedächtnis und transzendentale
Erinnerungen. Stuttgart 1909" ich schon einmal
kurz hingewiesen habe.*) Die „psychischen Induktionswirkungentt
erklären sich zwanglos aus den hier entwickelten
Prinzipien, wenn sie auch der Verfasser selbst
nur gelegentlich streift. —

Nach dieser Abschweifung zurück zur Dessoir'sehen
und MolTschen Kritik an Kotik's Experimenten**)

Prof. Dessoir vermißt z. B. in Kotik's Darlegungen
eine genaue Protokollierung der Beobachtungen, namentlich

*) Der „Morgen", Nr. 3, 1909.

**) Prof. M, Dessoir im „Tag", 15. Mai 1909. Dr. A. Moll
in seiner .»Zeitschrift für Psychotherapie und medizinische Psychologie
", I Bd., 1. Heft, 8. 63. V>1. auch „Kosmos", Nr. 8, 1909. -


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