Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 590
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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590 Psych. Studien. XXXA71II. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1911.)

die Unterschriften der sämtlichen Teilnehmer an den
Untersuchungen. Was bedeuten uns aber die Namen
fremder Personen — und mögen es Träger höchster akademischer
Würden und Titel sein —, deren Urteilsfähigkeit
und sonstige intellektuelle Qualitäten uns gänzlich unbekannt
sind? Die Protokolle spiritistischer Sitzungen entsprechen
sogar meist diesem Wunsche Prof. Dessoir's,
ohne freilich dadurch an Beweiskraft zu gewinnen. Außerdem
wird Dr. Kotik die Namen seiner Kollaboratoren,
die er im Text nennt, nicht ohne Autorisation gegeben
haben, so daß ihr Zeugnis auch ohne feierliche Protokollie-
rung gilt.' „In den drei Monaten* sagt Kotik, allgemein
eine Reihe seiner Versuche mit Sophie resümierend (S. 36),
„während welcher ich meinen Fall zu beobachten Gelegenheit
hatte, habe ich eine große Anzahl von ähnlichen
Experimenten angestellt, die in Gegenwart von anderen
Ärzten vorgenommen worden sind; jedenfalls waren
die Ergebnisse meiner sämtlichen Versuche stets
die gleichen und unterschieden sich durchaus nicht von
dem oben angeführten." Dies gilt von allen seinen Versuchen
, wenn er nicht speziell in einzelnen Fällen das
Gegenteil ausdrücklich hervorhebt. Hätte er seine sämtlichen
Protokolle veröffentlichen wollen — was gewiß lehrreich
gewesen wäre —, er hätte wohl einen Folianten
füllen müssen!

Als Beispiel der „sorglosen* Art der Kotik'schen
Berichterstattung führt Dessoir die unmittelbare Übertragung
einer Melodie an, ein Experiment, das Kotik nicht
häufig vorgenommen und über das er nur kurz berichtet,
ohne es weiter zu detaillieren. Dessoir vermißt die genaue
Angabe der musikalischen Motive! Zunächst sollte es
doch wohl genügen, wenn Kotik uns sagt (S. 40): „Ich
wähle natürlich solche Motive, welche keine Worte besitzen,
z. B. volkstümliche Walzer, Märsche, Elegien u. dgl. Die
Ergebnisse dieser Versuche waren, wie zu gewärtigen stand,
durchaus günstige usw.* Dann aber muß ich wohl, wenn
Kotik mir sagt, Sophie habe die Motive wiederholt richtig
nachgesungen, ihm entweder glauben oder überhaupt
seine Glaubwürdigkeit in Frage stellen. Jedenfalls
darf ich ihn nicht für so abnorm unmusikalisch halten,
daß ich ihm die Fähigkeit absprechen dürfte, das zu be-

Wie mag sich wohl Prof. Dessoir jetzt zu seinen eigenen (allerdings
in der Tat nicht widerspruchsfreien) Experimenten verhalten,
die z. T. ziemlich erfolgreich waren ? (Vgl. „Sphinx" 1386, Jtmi u
Oktober.) Damals hielt er die „Befähigung zu übersinnlicher
Wahrnehmung" nicht nur für möglich, sondern sogar für erwiesen.


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