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Peter: Th. Flournoy's „Esprits et Mediums*.
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bringen, wenn ihm in Costa Rica Echtes geboten worden
wäre, sicherlich solches freudig und mit Begeisterung anerkannt
hätte. Für uns ist auch diese peinliche Angelegenheit
hiermit erledigt. — Red.
IL Abteilung.
Theoretisches und Kritisches.
Th. Flournoy's „Esprits et Mediums".
Von Josef Peter, Oberst a. D. (München).
(Fortsetzung statt Schluß von Seite 540.)
IV.
Eusapia Paladino.
Dem berühmten Medium hat Prof. Flournoy ein
eigenes Kapitel gewidmet, das einen ebenso interessanten,
wie lehrreichen Uberblick gibt über die Hypothesen, mit
welchen die Vertreter der offiziellen Wissenschaft die
Eusapianische Phänomenologie erklären wollen, freilich, wie
gleich beigefügt werded muß, mit wenig Glück. Flournoy
erkennt die Wirklichkeit der Phänomene, welche er in
Sitzungen mit dem Medium selbst gesehen hat, ohne Vorbehalt
an und sagt, daß ihm bis jetzt dieselben durch unsere
Physik oder unsere heutige Physiologie unerklärlich
erscheinen. Der Gelehrte hat den Transport großer Möbel,
Levitationen und Gewichtswechsel des Mediums, Materialisations
-Erscheinungen von Händen oder Gestalten usw.
nicht persönlich gesehen, wohl aber das berühmte Wogen
der Vorhänge, das Tönen von Musikinstrumenten, welche
für das Medium unerreichbar waren, das Schweben derselben
in der Luft; auch fühlte er die unerklärlichen Berührungen
durch eine große Hand, während die Hände
des Mediums von allen gesehen und kontrolliert wurden,
übrigens zweifelt Prof. Flournoy nicht an den von den
übrigen Gelehrten beobachteten Phänomenen und sagt mit
seltener Aufrichtigkeit, daß, wenn jene getäuscht worden
sind, er sicher ebenfalls dies Geschick geteilt hätte. Das
sollten sich jene Eingebildeten merken, welche immer behaupten
, daß sie anders verfahren wären wie ein Eichet,
Morselli usw. und auf den „Schwindel der Eusapia" nicht
hereingefallen wären. Der Eingeweihte kann nur lachen
und so viel Unwissenheit bedauern!
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