Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 597
(PDF, 210 MB)
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Peter: Th. Flournoy's „Esprits et Mediums". 597

wollen, wenigstens hier den Kummer erleben, zu sehen,
daß sie keinen Wind mehr in ihren Segeln haben." —

Prof. Flournoy geht noch einen Schritt weiter! Nachdem
er gezeigt hat, wie trotz des Mißgeschickes, das
Eusapia in Cambridge betroffen hat, die ßeellität der
Phänomene dieses Mediums immer siegreicher ins Licht
trat, so daß sogar die scharfsinnigsten Mitglieder der „Society
f. Ps. R", Mr. Podmore, Mme. Sidgwick u. a., sich schließlich
überzeugen mußten, sagt der Autor wörtlich: „Wird diese
neue Wendung, welche wir in der Geschichte der wissenschaftlichen
Lehren erleben, endgültig so bleiben oder soll
man auf spätere Rückfälle warten, welche der Betrugs-
Hypothese oder jener der Halluzination zum Siege verhelfen
? Gewiß, „man kann nichts verschwören*. Allein
warum auf die Zukunft einen Wechsel ziehen? Jeder Tag
hat seine Plage! Und der Stand der Dinge, wie sie jetzt
liegen, 3cheint mir es nicht nur zu rechtfertigen, sondern
sogar gebieterisch zu verlangen, die supranormalen
Hypothese^ in Betracht zu ziehen angesichts unerhörter
Tatsachen, welche durch so viele Beobachter bezeugt sind."

Und welches sind diese supranormalen Hypothesen?
Sie sind sehr zahlreich. Mr. Morselli, welcher sie jüngst
klassifiziert hat, zählt ungefähr dreißig und entscheidet sich
selbst für den Psychqdynamismus: Nach dieser Hypothese
hätte das Medium die Fähigkeit, eine Kraft auszustrahlen
, welche die Gestalten seiner Phantasie („Imagination
K) zu bekleiden vermag. Verbindet man hiermit die
Wirkung der Gedankenübertragung, wodurch das Medium
die Gedanken der Anwesenden aufnimmt und wiedergibt,
so begreift man, daß die Medien Teleplasmen oder
Materalisationen zu erzeugen vermögen. Also: wenn
bei der Eusapia (im Trance und unter einwandfreier Kontrolle
) die Erscheinung eines Phantomes (sichtbar und berührbar
) auftritt, in welchem einer der Anwesenden dies
oder jenes Mitglied seiner Familie erkennt, so erklärt
Morselli dies Phänomen durch das Zusammenwirken zweier
Vorgänge: 1) Die Erinnerungen, welche jener Teilnehmer
von dem Abgeschiedenen bewahrt hat, teilen sieh geistigerweise
der Eusapia mit; 2) die Phantasie der letzteren,
durch diese Erinnerungen angeregt, drückt der exteriori-
sierten Kraft die Züge auf, wodurch die Form das erkennbare
Bild des Toten erhält.

Mit zwei Worten, sagt Flournoy: Telepathie und
T e 1 e p 1 a s t i e. Die Fähigkeit, ^ den Schöpfungen der
Phantasie eine momentane objektive Wirklichkeit zu verleihen
, bildet eben das Charakteristikum des Materiali-


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