Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 608
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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608 Psych. Studien. XXXVIII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1911.)

wegzuwerfen, weil es nicht genügend wertvollen Inhalt
durch das Streben nach der bloßen Befriedigung der eigenen
Sinnesgelüste bot. Dann suchten sie und andere selber
einen feineren und würdigeren Inhalt für ihr eigenes Leben
sich im Geiste zurechtzulegen und fanden ihn schließlich
vorzugsweise in der Erfüllung ihrer Pflichten gegenüber ihren
minder wissensreichen und minder besitzenden Mitmenschen
gegeben. Solche Menschen sind wohl auch fast alle aus
der Menschheitsgeschichte bekannten großen Gesetzgeber,
Lehrer, Propheten und Priester des Altertums gewesen,
die aber während ihres menschenfreundlichen Strebens
längst mit der Tatsache vertraut geworden waren, daß in
der Menschenbrust nicht nur eine Gewissensstimme rege
werden kann, wenn man sie aus ihrem Schlafe erweckt,
sondern daß ein lebender Menschenkörper auch noch andere
Kräfte körperlicher und geistiger Art unter bestimmten
Bedingungen entfalten kann, die mit den gewöhnlichen, uns
allen bekannten Lebens- und Kraftäußerungen nichts zu
tun haben, die vielmehr magische Kraftäußerungen zu
nennen waren und nur auf dem Wege der Mystik zustande
kommen konnten. In dieser Weise wohl auch gelangten
magische Kraftwirkungen (Heilungen, Prophezeiungen usw.)
in den Mysterien der einzelnen Priesterschaften der alten
Kulturvölker zum Ausdruck in> Gegensatz zu dem roheren
Gottesglauben des einfachen Volkes, das sich mit Opferspenden
in den Tempeln begnügte.

Aber auch die wirklich ernst denkenden und nicht
bloß nach eigenem materiellen Erfolg strebenden Gelehrten
und Naturforscher der modernen Zeit, die im übrigen die
ganz richtigen exakten Methoden heutiger Naturforschung
anerkennen müssen, fühlen es gewissermaßen intuitiv durch,
daß die angeblich lichtbringenden wissenschaftlichen Systeme
der exakt sich nennenden Wissenschaft jener Forscher, die
da behaupten wollen, sie könnten alle Vorgänge in der
ganzen Welt, nicht am wenigsten auf unserer Erde, auf
Grund ihrer genauen Kenntnis der bestehenden Naturgesetze
jedermann logisch erklärlich machen, keineswegs ein
richtiges Bild von der ganzen Welt, nicht einmal von der
kleinen Erde und von uns irdischen Menschen darauf und
von dem uns erwartenden Schicksal liefern können und
zwar schon allein aus dem einen Grunde nicht, weil die
ganzen bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen sich
rein nur auf die Oberflächen-Erkenntnis alier
Dinge beschränkten.

Wenn wir alle einzelnen wichtigsten menschlichen
Wissenschaften, seien es reine oder angewandte, reale oder


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