Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 609
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Meißner: Das logische Bedürfnis in höh. Synthese zu vereinigen. 609

formale, Erfahrungs- oder philosophische Wissenschaften,
genau in ihrer heutigen Ausdehnung und Ausbildung durchgehen
würden, dann würden wir bald dessen inne werden,
daß sie uns doch weit mehr unfruchtbares Zeug, also Steine
statt Seelenbrot, bestimmt, unseren nach Wahrheit hungernden
Geist zu erquicken, darbieten und überall so gewaltig
klaffende Lücken offen lassen, daß sie uns aus dem, was für
den Forscher übrig bleibt, unmöglich ein deutliches Bild
der Welt, wie sie ist, verschaffen könnten. Freilich behauptete
ja auch schon der große Denker Immanuel Kant,
daß der Mensch ja niemals die Dinge, d. i. die Welt, so
erkennen könne, wie sie in Wirklichkeit ist, sondern
immer nur so, wie sie unseren Sinnesorganen erscheinen,
daß der Mensch also immer nur ein ganz subjektives Weltbild
erhaschen könne. .Nun hat allerdings Kant noch nicht
zu der Zeit gelebt, wo die großen Entdeckungen und Erfindungen
des vorigen Jahrhunderts gemacht wurden, die
Spektralanalyse, die künstliche Darstellung des Harnstoffs,
einer organisch chemischen Verbindung außerhalb des
lebenden Organismus, die Dampfschiffe und Eisenbahnen,
die Zellenlehre für die Menschen und Tiere, und später die
Virchow'sche Zellularpathologie, die Entdeckung der Mikroorganismen
und deren Einfluß auf gesunde und kranke
Menschen, die Entdeckung von neuen Strahlengattungen,
wie die Röntgen-, die Beequerel- und andere Strahlen, die
Telegraphie und Telephonie mit und ohne Draht, die Entdeckung
des Radiums und der Radioaktivität, die Erfindung
des Phonographen und des Kinematographen und vieler
anderer Dinge mehr.

Aber könnte ein aufrichtiger und sachkundiger Beurteiler
aller dieser menschlichen Entdeckungen und Erfindungen
deshalb wirklich schon von einer auch nur
einigermaßen genügenden, erschöpfenden Erforschung der
Kräfte und der allgemeinen Eigenschaften des Weltalls
oder auch nur unserer Erde und deren Bewohner reden,
ohne sich einer großen Unwahrheit und Übertreibung
schuldig zu machen? Was einigermaßen Genaueres, wirklich
Belehrendes wissen wir denn wohl zum Beispiel von
der Vorgeschichte der Menschen auf der Erde? Konnten
die vorgenommenen Ausgrabungen von menschlichen
Werkzeugen und Skelettteilen, vermischt mit Tierskeletten
, uns etwas Näheres und Beweisendes darüber
sagen, wie die Menschen in den Vorzeiten gelebt und wie
sie sich damals in geistiger Beziehung von den Tieren
unterschieden haben, oder wie sie allmählich zu der heutigen
großen Differenz von der Tierwelt gelangt sind ? Herrscht


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