Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 610
(PDF, 210 MB)
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610 Psych. Studien. XXXVIII. Jahrg. 10. Heft (Oktober 1911.)

darüber nicht fortwährender Streit unter den einzelnen Gelehrten
und können wir, wenn wir die heutigen Lehren der
Vertreter der exakten Naturwissensehaften für richtig ansehen
wollten, etwa zum geringsten wohl verstehen, wie in
früheren alten Zeiten die Menschen zu einem religiösen
Glauben, einem Glauben an Götter oder Dämonen, kommen
konnten, wenn wir nicht immer bloß auf die Ausflucht
zurückkommen wollten, jene Völker hätten nur an Götter
und Dämonen geglaubt, weil sie sich das Walten der
einzelnen Kräfte und Energieformen in der Natur, vor
denen sie stets in Furcht um ihr Leben schwebten, anders
überhaupt nicht erklären konnten, wobei doch aber so viele
von diesen Völkern und von einzelnen Menschen nach ganz
sicheren Urkunden behauptet haben, sie hätten Offenbarungen
, Inspirationen durch Götter oder Dämonen selber
bekommen! Und übrigens mit unserem heutigen so viel
gerühmten Wissen von der Beschaffenheit des Menschen
selbst, von seiner Gesundheit und von seinen Krankheiten,
haben wir es heute vielleicht schon fertig gebracht, diese
mit Sicherheit zu heilen oder immer ihre Wiederkehr zu.
verhüten? Es mag ja ein kleiner Anfang dazu gemacht
worden sein, aber im allgemeinen befinden wir uns, von der
Chirurgie, der Lehre und der Kunst, fertige Krankheitsprodukte
mit Hilfe von Messer, Schere oder Ätzmitteln
oder mit manuellen oder maschinellen Verfahren aus dem
menschlichen Körper zu beseitigen, abgesehen, den meisten
Krankheitszuständen gegenüber trotz unserer gewaltig ausgebreiteten
und vervollkommneten technischen Hilfsmittel
auch heute noch immer im Zustande oft sehr bedenklich
geringer Abwehrmöglichkeit, falls es sich nicht gerade um
Verhütung der Übertragung von schweren ansteckenden
Krankheitsseuchen handelt, die wir allmählich mit Hilfe
von Anti- und Aseptik, wobei Reinlichkeit und Mäßigkeit
in der Lebensweise jedoch die Hauptrolle spielt, einigermaßen
sicher vom gesunden Menschen fernzuhalten gelernt
haben. Hat man je gehört, daß die moderne wissenschaftliche
Heilkunde schon auf genügende psychische
Behandlung des Menschen in Krankheitszuständen eben
solchen Wert gelegt hätte, wie auf die Behandlung durch
Arzneien oder die Mittel des Chirurgen und Geburtshelfers?
Und doch soll bei den alten Kulturvölkern und selbst noch
im Mittelalter die Psychotherapie oder die geistige und die
Seelen-Behandlung der Kranken oft große Triumphe gefeiert
haben.

Am meisten von allem, was die Menschen der Jetztzeit
durch Wissen von der Natur und der in ihr sich abspielen-


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