Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 621
(PDF, 210 MB)
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Eeligion und Spiritismus.

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Tode, den wir uns doch nur als absoluten Schlaf vorstellen
können, sich unser Ich anders verhalten könnte. [? Eed.]
Nun werden der menschlichen Seele mehrfach Fähigkeiten
zugesprochen, die über die Fähigkeiten des menschlichen
Körpers hinausgehen, mystische oder magische
Fähigkeiten, zum Beispiel die Fähigkeit räumlichen und
zeitlichen Fernsehens. Gibt man nun selbst den Schluß zu,
den Karl du Prel und andere aus solchen Erscheinungen
gezogen haben, daß derartige Fähigkeiten eine gewisse Un-
abhängigkeit der Seele vom Körper zeigen, räumt man
selbst die Möglichkeit ein, daß die mit solchen Fähigkeiten
begabte Seele den Tod des Körpers überlebe, so würden
diese Annahmen für unser ein Fortleben nach dem Tode
verlangendes Gemüt keineswegs Trost gewähren. Denn die
Seele, das „transzendentale Subjekt" du PrePs, wird von
unserem Bewußtsein, von unserem Ich keineswegs erkannt.
Es lebt ein Leben, an dem unser Ich schon bei Lebzeiten
keinen Anteil * hat Bliebe es also nach dem Tode bestehen,
so würde unser Ich von diesem Fortleben nicht das
Mindeste erfahren, nicht den mindesten Vorteil haben.
Geben wir also auch die Existenz eines überlebenden
transzendentalen Subjektes zu, so gäbe es darum doch kein
Wiedersehen mit unseren teuren Verstorbenen. Denn das
transzendentale Subjekt führt ja schon, solange unser
Körper noch lebt, seine besondere geistige Existenz; es
steht mit den Geistern Lebender wie Verstorbener in
ständigem Verkehr; es bedarf also keines Wiedersehens
mit den Verstorbenen nach dem Tode. Die Zweiteilung in
Ich und Seele, die von den Spiritisten vorgenommen wird,
entwurzelt also indirekt den Glauben an die Unsterblichkeit
und damit zugleich auch den an die spiritistischen
Lehren." *)

*) Unsere Leserschaft wird mit uns bedauern, daß der —
wenigstens in der antispiritistischen Literatur — offenbar gut orientierte
Verfasser sich nicht genannt hat. Für Enthüllungen über die
schanilosen Tricks bezahlter Medien kann man, wenn man ihm auch
theoretisch nicht überall zustimmt, vom Standpunkt des praktischen
Nutzens für die Ergründung der Wahrheit, der wir ausschließlich
dienen, ja nur dankbar sein. So eifrig wir daher jeder, wenn auch
noch so unscheinbaren Spur eines Beweises für die bewußte Fortdauer
der in uns denkenden und wollenden Seelenkraft nachgehen,
so energisch bekämpfen wir, in voller Übereinstimmung mit den
uns von Herrn Dr. med. Freudenberg berichteten Beschlüssen
des letzten Spiritistenkongresses in Brüssel, die Ausbeutung
des spiritistischen Glaubens durch betrügerische Charlatans und
gewissenlose Geschäftsreklame - Spiritisten, die als bewußt lügende
Schwindler durch Vorspiegelung falscher Tatsachen unsere heilige
Sache in den Kreisen der wissenschaftlich Gebildeten in schwer


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