Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 655
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Th. Flournoy's „Esprits et Mediums". 655

zur spiritistischen Hypothese greifen zu müssen, aber die
Hauptsache, daß das latente Gedächtnis usw. sich bis zu so
großer Wirkung steigern könnte, wie sie jene Phänomene
voraussetzen müßten, beweisen sie nicht. Solche Zweifel
werden aber von der „Wissenschaft" mit Empörung zurückgewiesen
und als „vollständiger Mangel an psychologischem
Empfinden bei der Interpretation der tatsächlich festgestellten
Phänomene" angesehen. —

Der interessanteste Teil dieses Kapitels ist Prof.
Flournoy's Besprechung der sogenannten „Kreuz-
korrespondenzen". Er erkennt die außerordentlichen
Schwierigkeiten an, welche hier jeder „wissenschaftlichen
" Erklärung durch die moderne Psychologie entgegenstehen
; indes die einmal nicht zu besiegende, instinktive
Abneigung des Gelehrten gegen den Spiritismus findet
doch „Hypothesen, welche vom Standpunkte der Wahrscheinlichkeit
wohl imstande sind, mit der spiritistischen
Hypothese zu rivalisieren". Flournoy betont aber selbst,
daß es sich nur um Hypothesen handelt, und läßt den
großartigen Phänomenen dieser Botschaften alle Gerechtigkeit
widerfahren. Aus der geistvollen Untersuchung derselben
gewinnt auch der Anhänger der spiritistischen
Hypothese neue interessante Gesichtspunkte, eine Tatsache,
welche, wie ich schon wiederholt erwähnt habe, immer
wieder aus dem gehaltvollen Buche Flournoy's hervorleuchtet.
Dieses ehrliche Streben, sich von Vorurteilen freizuhalten
und die Wahrheit aliein zu finden, muß auch den Gegner
versöhnen. Prof. Flournoy hat ganz ßecht, wenn er sagt,
daß die geläufige Meinung der „milieux spirites ordinaires",
also der gewöhnlichen spiritistischen Zirkel (sagen wir noch
besser der „Offenbarungs - Spiritisten") nichts für leichter
und einfacher hält, als mit den Desinkarnierten in Verbindung
zu treten, während für die Spezialisten der „Soc.
f. Ps. R", selbst wenn sie überzeugte Spiritisten sind, wie
Hodgson oder Hyslop, nichts seltener ist, als ein echtes
Medium zu finden, und es ihnen auch dann außerordentlich
schwierig ist, zu unterscheiden, was von fremden Einflüssen
stammt und was dem „ Sublimmalentf des Mediums oder dem
der Teilnehmer angehört.

Allein die Anschauungen der Offenbarungs-Spiritisten
können nach meiner Überzeugung bei wissenschaftlichen
Betrachtungen überhaupt nicht herangezogen werden; ihre
Ansichten beruhen lediglich auf religiöser Schwärmerei.
Wenn wir für die spiritistische Hypothese eine Lanze
brechen, so ist selbstverständlich der Offenbarungs - Spiritismus
ein- für allemal ausgeschlossen. Unsere Gegner


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