Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 666
(PDF, 210 MB)
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666 Psych. Stud. XXXVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1911.)

kommandierenden Herren ungezählter Millionen im materiellen
Vermögen und von unzähligen, sozusagen nichts an
materiellem Besitz ihr eigen nennenden, unter dem Drucke
der Verhältnisse entsetzlich seufzenden armen Lohnsklaven
in krassester Deutlichkeit uns vor Augen gestellt; und wir
fragen uns vergeblich darnach, worin denn das Glück des
Einzelnen, das aus dem Wissen der Menschen entspringen
soll, bestehen könnte. Etwa darin, daß das Geld, der ekle
Mammon, als böser Dämon die Welt, d. i. unsere Erde und
ihre Bewohner regiert, daß auf dem sozialen Gebiete die
grausamsten und blutigsten Schlachten geschlagen werden,
die täglich tausende und abertausende Opfer unter den
Menschen der Erde verschlingen? Denn blutiger noch
als die vielen Kriege der einzelnen Völker der Erde unter
einander um die Herrschaft der Erde und um die Besitznahme
ihrer Reichtümer, zu deren Austragung die Völker
der Erde die besten physischen und geistigen Kräfte, die
sie als Waffen gebrauchen, bis an die Zähne gerüstet, unnütz
im blutigen Ringen verschwenden müssen, wüten die
inneren Kriege fast in jedem Kulturvolk heute unter den
einzelnen Volksgenossen, um die Macht im Staate an sich
zu reißen und dem Gegner die Bedingungen für seine
Lebensexistenz und, sei sie eine noch so erbärmliche,
gleichsam als einen Akt der Gnade, wenn man den Gegner
überhaupt noch leben läßt, ganz nach eigenem Willen
diktieren zu können. Heute mitten unter dem stolz sich
blähenden Wissen kann es vorkommen und kommt es
leider gar zu häufig vor, daß während rings herum der
krasseste Reichtum und die frivolste Prunk- und Genußsucht
herrscht, einzelne Menschen, und zwar gar nicht zu
wenige, aus Mangel an Mitteln direkt vor Hunger sterben
müssen oder aus Hunger sich und ihre Familien hinmorden
oder sich bei elendest bezahlter Lohnarbeit die
Schwindsucht an den Hals arbeiten, ebenso daß sie aus
Mangel an der notdürftigsten Bekleidung in der Kälte auf
der Landstraße erfrieren, während eine Anzahl anderer
Menschen in wollenen und seidenen Gewändern in überreichlicher
Fülle and in stolzen Zobelpelzen und fürstlichen
Hermelinen herumprunken. Es läßt sich ja eigentlich das
ganze Elend eines großen Teiles der Menschheit gerade
während dieser heutigen sogenannten „Blütezeit" der
modernen Wissenschaften und der gerühmten technischen
Erfindungen so gar nicht der Wirklichkeit entsprechend
beschreiben, weil es überall zu groß ist; der eine Mensch
kommandiert zu täglichen Hilfeleistungen für seine einzelne
Person schon hunderte, selbst tausende Diener, denn er


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