Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 669
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Hack: Eine neue Atherhypothese.

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gasförmigen, flüssigen und starren Substanzen ausfüllt;
außerdem wird der Äther noch als der Träger des Lichtes,
der Elektrizität und der strahlenden Energie angesehen.
Alle theoretischen Vorstellungen über das Wesen der physikalischen
und chemischen Vorgänge sind mit dieser Hypothese
auf das engste verknüpft; ja es spielt diese Hypothese
auch bei sämtlichen theoretischen Erklärungsversuchen auf
dem gesamten Gebiete der Naturwissenschaften, insbesondere
bei der Psychologie, der Physiologie, der Zoologie und
der Botanik eine dominierende Rolle. Gerade das Letztere
ist der beste Beweis dafür, daß man die Ätherhypothese
für derartig gefestigt hält, daß man dieselbe unbedenklich
zum Ausgangspunkt für alle weiteren SpezialSpekulationen
macht. Infolge dieser weitgehenden Verhältnisse ist es
keineswegs als überflüssig zu betrachten, wenn wir darauf
hinweisen, daß die Ätherhypothese in ihrer heutigen Fassung
verschiedene schwere Bedenken und innere Widersprüche
enthält, so daß sogar in einzelnen Punkten die Meinungen
verschiedener Gelehrten erheblich voneinander abweichen.

Wir können hier nicht näher auf diese Widersprüche
eingehen, da uns dies viel zu weit führen würde, und begnügen
uns deswegen nur mit der Anführung der Tatsache,
daß die Einen (Green) den Äther für inkompressibel halten,

recht schwachen Füßen, und die Anhänger des Spiritismus müßten
gerade hier einsetzen und weiteres Material sammeln, das dagegen
spricht. Am sichersten und schlagendsten wäre natürlich der mechanische
oder mathematische Nachweis des genauen Hergangs des
einzelnen Phänomens. Für einzelne derselben, wie den Hypnotismus,
den Somnambulismus, die Gedankenübertragungen der verschiedensten
Arten, die Telepathie, das Gedankenlesen u. dgl. balte ich den
mechanischen Nachweis nicht einmal für so schwer, nachdem ich
mir über den Ursprung des Lebens, über das Wesen des Verstandes,
de.s Gedächtnisses und der Seele, ferner über den Vorgang bei der
Fortpflanzung u. dgl. meine eigenen und, wie ich glaube, ganz gut
zu verteidigenden Ideen gebildet habe. Dem Spiritismus geht es gerade
so wie der Homöopathie; auch sie vermag sich nicht der Anerkennung
der exakten Wissenschaften zu erfreuen, obwohl manches
(allerdings nicht alles) für ihre Berechtigung spricht. Die Nichtbeachtung
und Beiseiteschiebung dieser Disziplinen von Seiten der
alleinseligmachenden exakten Richtung ist aber sicher in der
Hauptsache eine große Selbstüberhebung und ein großes Unrecht,
das umsomehr zu verurteilen ist, als sie selbst durchaus nicht den
Stempel der Vollkommenheit trägt, den sie offenbar für sich in Anspruch
nimmt. Im Gegenteil, wer hinter die Kulissen schaut, kann
leicht erkennen, daß diese „Wissenschaft" auf einem viel unsichereren
und schwankenderen Boden steht, als man es für gewöhnlich glaubt.
~ Zurzeit schreibe ich an einer Broschüre (Verlag von 0. Mutze,
Leipzig), welche in knappster Form die Gesamtergebnisse meiner
theoretischen Untersuchungen enthalten wird; vielleicht wird die-
selbe für Ihre Leser von Interesse sein."


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