Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 672
(PDF, 210 MB)
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672 Psych. Stud. XXXVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1911.)

haben wir aus den vorhin angeführten Tatsachen genügend
gerechtfertigte Gründe zu der Annahme, daß bei eintretender
Verdünnung die auch im verdünnten Zustande
immer noch sehr stark zusammengedrückte Materie mit
Begierde die Gelegenheit ergreift und jeden durch die
Verdünnung freiwerdenden Raum mit Schwingungen auszufüllen
sucht. Daß die Zwischenräume der Moleküle
leer seien und nur mit Äther ausgefüllt sein sollen,
wäre hiernach eine durch nichts gerechtfertigte und
beweisbare Hypothese. Dieselbe müßte also ganz anders
formuliert werden und ungefähr folgende Fassung erhalten:
Weder in den gasförmigen, noch in den flüssigen und
starren Körpern sind die Zwischenräume der Moleküle mit
von den Körpermolekülen getrenntem und selbständigem
Äther erfüllt, sondern in allen Fällen, in welchen sich leere
Zwischenräume bilden könnten, werden dieselben durch die
stets nach Entpolymerisation strebende Substanz der Körpermoleküle
selbst ausgefüllt.

Auf dem Wege der Beweisführung vermittels der
Mechanik können wir diese Hypothese sogar zu einem
Streitsatze formulieren. Wir gehen zu diesem Zwecke von
der Schwingungsform der Gase aus. In einem verdünnten
(vollkommenen) Gase legen die Moleküle von einem bis
zum nächsten Zusammenstoße verhältnismäßig zu ihrem
Durchmesser lange Strecken in geradlinigen Bahnen zurück.
Die hierbei entwickelten Geschwindigkeiten sind sehr bedeutend
und die Anzahl der Zusammenstöße der Moleküle
in einer Sekunde sehr hoch; infolge dieser Zusammenstöße
ändert sich auch die Richtung der Moleküle sehr häufig,
so daß in kürzester Zeit alle Richtungen des Raumes vertreten
sind. Da für alle Moleküle eines bestimmten Gases
die gleichen Elastizitätsbedingungen bestehen, so sind alle
Richtungen des Raumes gleich oft vertreten; die Moleküle
schwingen demnach in diesem Falle allseitig geradlinig,
d. h. keine Richtung des Raumes wird von den Molekülen
besonders bevorzugt oder vernachlässigt.

Die mittleren Weglängen sind nun mit einer für
unsere Zwecke hinreichenden Genauigkeit bekannt; bei
dem Wasserstoff betragen sie beispielsweise 96 Mikron-
millimeter (die mittlere Geschwindigkeit 1859 Meter pro
Sekunde, die Anzahl der Zusammenstöße der Moleküle
in der gleichen Zeit rund 17750 Millionen), das heißt also
die Weglänge, welche zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Zusammenstößen zurückgelegt wird, beträgt im Mittel
96 Mikron (bedeutendere Abweichungen nach oben oder
unten sind relativ selten).


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