Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 681
(PDF, 210 MB)
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Hirth: Tier und Mensch als Arbeitsmaschine.

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sehen *) Die kolossale Überlegenheit der Warmblüter über
die Kaltblüter beruht in ihrer größeren Wärmeproduktion
und -Regulation, die beim Menschen noch durch raffinierte
Bekleidungskunst gesteigert wird. Im innigsten Zusammenhange
mit der Wärme steht die oxygene oder Säuerst
o f f regulation. Welche große Bedeutung diese für alle
nicht mykoiden (pilzartigen, vom Sauerstoff unabhängigen)
Wesen besitzt, und wie sehr sie von der elektrogenetischen
beeinflußt wird, beweist allein schon die Tatsache, daß
nach der künstlichen Befruchtung mit Salzlösung (L o e b )
der Sauerstoffhunger des Eies um das sechs- bis achtfache
zunimmt. Auch die sogenannte Unermüdbarkeit des Nerven
ist keineswegs, wie man früher glaubte, nur von dessen
elektrolytischer Durchtränkung, sondern auch von der unausgesetzten
Sauerstoffzufuhr abhängig. (Hans v. Baeyer.)

Andere erstklassische Regulationen bilden die Baugesetze
der Zellen und Gewebe, die epigenetisch so vielgestaltigen
Gesetze der Bildung und des Zerfalles der zahlreichen
Protoplasmaarten, die Tätigkeit, oft Fern Wirkung
der Drüsen, der großenteils automatische Einfluß des
Zentralorgans auf die Teile, den wir uns freilich nur als
einen elektrochemischen vorstellen können. Aus der Fülle
eigenartiger Erscheinungen hebe ich als „aktuell" die nicht
allgemein beachtete Tätliche hervor, daß der Alkohol nur
am lebenden Protoplasma verbrennt, nur dieses zerstört
, das tote hingegen konserviert. Eine ganz besondere
Regulation stellt neben vielen anderen z. B. auch die
Bildung des Milcheiweißes dar, dieses eigenartigen
nierenfreundlichen Biogens, mit dessen Genuß, namentlich
wenn es der eigenen gesunden Mutter entstammt, der Säugling
lebenslängliche Feiung (Immunität) und Entlastung
schlürft.

So gruppieren sich um den elektrischen Hauptbetrieb
eine ganze Masse" entwickelungsgeschichtlich entstandener

*) Nicht verschwiegen darf hier werden, daß es gute Gründe
gibt, alle Reaktionen im Organismus für elektrochemische
zu halten, insofern nämlich überall Jonenwirkungen im Spiele sind.
(Vergl. Eud. Kohn, „Studien und Versuche über physiologische
Elektrochemie." Halle a. S.. bei W. Knapp, 18^9. 40 S.) Sogar
für schwere innere Erkrankungen, z. B. Diabetes, und ihre Heilung
werden elektrochemische Prozesse in Anspruch genommen. Kück-
sichten der Verständlichkeit empfehlen es indessen, bis auf weiteres
an dem engeren Begriffe der Elektrizität, nämlich der motorischen
, maschinellen Betriebselektrizität, welche auch die Gehirnfunktionen
umfaßt, festzuhalten und daneben von Wärme, Oxydation
, Osmose, Katalyse usw. als von relativ selbständigen Kegimes
zu sprechen.

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