Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 682
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0686
682 Psych. Stud. XXXVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1911.)

Nebenbetriebe, von denen manche, wie die Regulation
des osmotischen Druckes, unausgesetzt mitregieren und
diese Mitherrschaft in allen Organismen ohne Ausnahme
beanspruchen, während andere zeitweilig ausgeschaltet
und durch andere Regulationen kompensiert werden können.
So haben wir gesehen, daß die B1 u t Zirkulation vorübergehend
durch eine solche von physiologischer Kochsalzlösung
mit Vorteil ersetzt werden kann; sobald diese in
die Ganglien des blutleeren Gehirns eingedrungen ist —
die zugleich als Akkumulatoren und Zünder dienen, —
„geht* das Werk wieder, das Herz schlägt, die Lunge
atmet, Tausende von Muskeln leagieren wieder. Im letzten
Grunde beruht ja auch die Wirkung von Giften und Heilmitteln
aller Art darauf, daß gewisse spezifische Regulationen
durch sie beeinflußt werden. Oft in sehr verwickelten
Gängen. Durch meinen Hinweis auf die dielektrische
Schädlichkeit des Alkohols ist es z. B. erklärt,
warum der Genuß dieses Giftes im Kindesalter Zwerge
erzeugt: mit den Jonen werden auch die Wachstumsbewegungen
gehemmt.

Was den elektrische» Strom im tierischen Organismus
anbelangt, so ist er wohl von der Jonenbewegung zu
unterscheiden. Die einfachen Jonen, die (nach Arrhenius)
sehr langsam wandern, spielen in den Nerven und Geweben
m. E. dieselbe Rolle, wie der metallische Leiter in der
Telegraphie. Im letzteren strömen die Elektronen etwa
mit der Geschwindigkeit des Lichtes, in den ersteren wegen
der größeren Widerstände, nur ca. 40—60 Meter in der
Sekunde. Die Jonen bilden in ihrer Massenhaftigkeit gewissermaßen
zusammenhängende elektrische Felder.

Es ist behauptet worden, daß die nun endgiltige
Etablierung des elektrischen als des führenden Betriebes
keinen wesentlichen Einfluß auf die Bewertung des Lebens
und die ärztliche Praxis ausüben werde. Ich meine aber,
schon die Phänomene des Salzhungers und des Salzhungertodes
müßten die Idee befestigen, daß in den elektrolytischen
Defekten eine überaus wichtige Quelle zahlreicher
Betriebsstörungen, namentlich auch auf psychischem Gebiete
, zu suchen ist, deren Beseitigung nur durch das
Studium der organischen Elektrogenese erreichbar sein
wird. Von dem zentralen Tod durch den Streik des
Elektrolyten war früher überhaupt noch nicht die Rede.
Vielleicht ist es nun sogar erlaubt, an die Verlängerung
des Lebens durch rechtzeitige elektrogenetische Einwirkungen
zu denken. „Tue Jonen in deinen Beutel/ würde ein
moderner Jago sagen. Wie im Verlaufe der Entwicke-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0686