http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0688
684 Psych. Stud. XXXVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1911.)
stammend, Diplomat werden sollte. Wegen dieser Heirat
mit den Seinigen zerfallen, begab sieh Letzterer nach Nordamerika
, wo er sich der Sozialrevolutionären Partei anschloß
und eine Arbeiterzeitung redigierte, während die
Verstorbene als deutsche Schauspielerin sich einen Namen
machte und zugleich als Schriftstellerin tätig war. Außer
Romanen und Memoiren (darunter eine Verteidigungsschrift:
„Meine Beziehungen zu Lassalle* in 11. Aufl. 1883 erschienen)
verfaßte sie, selbst medial veranlagt, u. a. eine spiritistisch-
theosophische Schrift, auf die wir an anderer Stelle demnächst
zurückkommen werden: „Wie ich mein Selbst fand.
Äußere und innere Erlebnisse einer Okkultistin" (2. Aufl.
Max Altmann, Leipzig 1911). Auf S. 258 findet sich dort
ein besonderes Kapitel „über Selbstmord und andere gewaltsame
Todesarten*, wo sie u. a. schreibt: „Der Selbstmord
gilt der Theosophischen Geheimlehre als eine der
schwersten Sünden . . . Sie (die Selbstmörder) werden der
langen, glückseligen Zeit des Devachanzustandes . . . verlustig
werden und sehr schnell wieder in das irdische
Leben voll Leid zurückkehren, das sie dort wieder aufnehmen
werden, wo sie es freiwillig verließen*' u. s. f. Ein
neuer erschütternder Beweis für die von unserem Vorgänger
in der Redaktion, dem f Dr. Gregor Constantin Wittig, s Z.
bei dem sehr wahrscheinlich gleichfalls freiwilligen Tode
des Philosophen Lazar v. Hellenbach in Monte Carlo betonte
Tatsache, daß auch die schönsten und erhabensten
Lehren von Religion, Theosophie und Spiritismus, ja die tiefste
eigene Überzeugung von der Verwerflichkeit des Selbstmords
den durch übergroßes Herzeleid in Verzweiflung gebrachten
Unglücklichen von diesem letzten verhängnisvollen
Schritt nicht immer zu bewahren vermögen. Möge ihr leidenschaftliches
Herz doch die ersehnte Ruhe gefunden haben l
b) „Das Geheimnis des Todes* und der
„ Dynamistograph Uber diesen im „Experimenteel
Physisch-Psychologisch Laboratorium tt (Den Haag,Daguerre-
straße 80) erfundenen Apparat, zu dessen Anwendung jenes
(schon in unserem Februarheft er. K. Not. /, S. 127, sowie
im Literaturbericht des Juniheftes S. 390 besprochene) dreibändige
Werk die beschreibende Anleitung gibt, erhielten
wir noch, dat. Haag (Holland) 25. IX. 11, die nachfolgende
Zuschrift: „Herr Professor! Zwei Instrumentmacher dieser
Stadt, die Herren Matla und Zaalberg van Zelst
haben, wie schon früher Ihnen mitgeteilt wurde, nach Anweisungen
eines Geistesfreundes ein Instrument oder lieber
einige Instrumente zusammengesetzt, welche dazu dienen
müssen, mit der Geisterwelt in Kontakt zu kommen und
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1911/0688