Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 686
(PDF, 210 MB)
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686 Psych. Stud. XXXVIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1911.)

rauf nach seinen Besitzungen in Littauen zu begeben, wo
er sich mit größtem Eifer darauf verlegte, die Landwirtschaft
und die Lage der Bauern zu heben . . . Ehe St.
Ministerpräsident wurde, war er im Staatsdienst in den
verschiedensten Provinzen tätig und überall hatte seine
Verwaltung die größten Erfolge, denn trotz des Widerstandes
, auf den er überall gestoßen ist, liebte er sein
Vaterland mit einer wahren Leidenschaft. Dieser leidenschaftlichen
Vaterlandsliebe verdankt Rußland es auch,
daß er von seinem Posten nicht zurückgetreten ist, wie er
mehrmals beabsichtigt hatte. Als der Zar im Jahre 1906,
da die schwersten Wirren Rußland heimsuchten, St. zum
Posten des Ministerpräsidenten berief, wollte dieser ihn
nicht annehmen, und damals sprach der Zar die Worte:
„Es ist mein Wunsch, daß Sie Ministerpräsident werden,
und da Sie es denn nicht anders wollen, befehle ich Ihnen,
das Amt zu übernehmen/ Als Ministerpräsident hatte St.
die größten Schwierigkeiten zu überwinden, und mehr als
einmal war sein Leben in Gefahr, denn sowohl die fortschrittliche
, wie die reaktionäre Partei feindeten ihn an.
Daß er einmal wie durch ein Wunder dem Mordanschlage
eines Bombenwerfers entgangen war, ist hinlänglich bekannt
. — Dr. Dillon, ein Engländer, der mit vielen russischen
Staatsmännern im Verkehr gestanden hat, war an
dem Tage dieses Bombenattentates mit St. zusammen und
benutzte natürlich die Gelegenheit, ihn danach zu fragen,
was für einen Eindruck der Mordanschlag auf ihn gemacht
hätte, und ob er nicht überhaupt ständig das Gefühl habe
ein Damoklesschwert über seinem Haupte zu haben.
Stolypin's Antwort lautete: „Jeden Morgen, wenn ich er-,
wache und meine Gebete spreche, betrachte ich den Tag,
der heraufdämmert, als meinen letzten und bereite mich
darauf vor, alle meine Pflichten, die mir der Tag bringt,
zu erledigen, den Blick auf die Ewigkeit gerichtet. Wenn
ich abends wieder mein Zimmer betrete, sage ich mir, ich
müsse meinem Gotte dafür danken, daß er mir noch» einen
Tag gerettet hat. Dies ist die einzige Wirkung, die die
Empfindung in mir hervorruft, der Tod als Bestrafung
meiner Uberzeugungen sei mir immer nahe. Manchmal
fühle ich, daß eines Tages ein Mörder mich ermorden
wird. Aber es gibt nicht sieben Tage, sondern
ich kann nur einen sterben, und dieses Gefühl beunruhigt
mich nicht." — Diese vorahnenden Worte Stolypin's
haben sich nun erfüllt.

d) Uber ein Verbrechen auf hypnotischer
Grundlage meldete der „ Deutschen Tageszeitung•


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