Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 713
(PDF, 210 MB)
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Kaitidl: Die physiologischen Grenzen der Gesiehts-Halluzination. 713

möglich, daß die Linse aus einer Glasart angefertigt war,
welche gewisse Strahlen, wovon die Sichtbarkeit (oder möglicherweise
die Bildung) der Krystall -Vision abhängt, absorbiert
. Eine aus Flintglas verfertigte Linse ist bekanntlich
für ultraviolette Strahlen undurchdringlich; in diesem
Falle könnte also das Bild wenigstens vorübergehend verschwinden
.

Mrs. Verrall gibt ferner eine Beschreibung ihrer ohne
die Benützung eines Krystalls angestellten Versuche,
welche die sichtbare Darstellung („visualisation") von Erinnerungen
an Gegenstände und Vorgänge bezweckten,
deren Wahrnehmung sie kurz vorher gemacht hatte, und
äußert sich hierüber wie folgt: „Handelt es sich um einen
bloßen Gegenstand, so unterscheidet sich, soweit ich dies
zu ermitteln vermag, das Gesichtsbild („visual image") vom
wirklichen Objekte tatsächlich nur dadurch, daß es der
Körperhaftigkeit ermangelt, d. h. daß es keinen Schatten
wirft und daß darin alles in einer Ebene erscheint. Die Form
des Gesichtsbildes ist wohlbestimmt und seine Farben sind
ebenso lebhaft, wie jene des Gegenstandes selbst." — Und
fernerhin sagt sie: „Meine Gesichtsbilder haben, wie bereits
erwähnt, keine Körperlichkeit, doch bin ich imstande,
ihnen eine solche zu verleihen, wenn ich mir denke, anstatt
eines bloßen Dinges der Einbildung oder Erinnerung den
wirklichen Gegenstand vor mir zu haben. In diesem Falle
werfen sie Schatten und vermag ich mir die Entfernung
vorzustellen. Wenn solche Bilder einmal vorhanden sind,
so habe ich sie mehr in meiner Gewalt, als Krystall-
Visionen *

Es wird uris hier nicht mitgeteilt, ob diese Imaginationen
nicht während des Hineinblickens in glatte Oberflächen
erzielt wurden, wie es bei anderen Krystall-Seheru
häufig vorzukommen pflegt, oder ob sie sich in freiem
Eaume zu entwickeln schienen. Wenn Letzteres der Fall
war, so würden sie eine große Ähnlichkeit mit den von
hypnotisierten Subjekten wahrgenommenen sogenannten
halluzinatorischen Objekten zu haben scheinen und dürften
wohl damit zu identifizieren sein. Miss Goodrich Freer
schildert in ihren Essays in „Psychical Research* gleichfalls
solche Objektivierungen von Gesichtsvorstellungen
(„visualisations"), welche, unabhängig von Krystall oder
spiegelnder Fläche, sich gerade vor ihr in der Luft zu
bilden schienen. Nach alledem mag der Krystall bei der
Entwickelung dieser Visionen nur als eine suggestive Hilfe
dienen, ohne selbst von wesentlichem Werte dabei zu sein.
Man wird bemerkt haben, daß beide der von mir soeben

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