Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
38. Jahrgang.1911
Seite: 715
(PDF, 210 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Th. Flournoy'a „Esprits et Mediums"

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der „Katie King" vor sich zu haben. Was aber die „hypnoide
Schaffung" betrifft, so sehe ich, nach dem Wenigen, das wir
wissen, nichts, das zwingt, in „Katie King" eher eine Spaltung
des Bewußtseins des Mediums zu erblicken, als ein
Wesen aus anderer Sphäre! —

Mit dem Phantome in der Villa Carmen verhält es
sich ebenso. Prof. Flournoy zieht hier in außerordentlich
geistreicher Weise eine künstliche Parallele zwischen dem
„früheren* „Bien Boa" und „ Leopoldum zu dem Schluß
zu kommen, daß auch, vom geistigen Standpunkt gesehen,
das Phantom der Villa Carmen nur eine Phantasie, eine
Schöpfung der Generalin Noel, war. „Bis zum Beweise des
Gegenteils/ sagt Flournoy; — auch die Spiritisten bleiben
bei ihrer Ansicht „bis zum Beweise des Gegenteils", denn
auch letzterer steht noch aus! —

Bezüglich der Materialisations - Erscheinungen bei der
Eusapia liegt die Sache schon weniger einfach. „Die Phantome
, welche außer „John King" erschienen, sind allein
durch die Phantasie der Eusapia, welche die Toten zu
ihren Lebzeiten nicht gekannt hat, schwer zu erklären/
sagt Prof. Flournoy; „aber wenn man an die Möglichkeit
einer geistigen Übertragung der Anwesenden auf das
Medium denkt, dann wird die Sache verständlich („intelli-
gible"), ohne auf die Desinkarnierten zurückzugreifen". Es
ist dies unstreitig richtig; aber ich möchte den Fall sehen,
der durch jene geistige Übertragung („transmission mentale")
in Verbindung mit der plastischen Vermittelung („intermedia
! re plastique") des Mediums nicht ohne die
Geister erklärt werden könnte. Die Wissenschaft hat sich
hier ein Schwert geschaffen, das zwar eine riesige Handhabe
, aber die stumpfe Klinge einer schwachen Hypothese
hat!

Mit „John King* macht Flournoy wenig Federlesens:
„Um zu zeigen, daß er ein Wesen für sich ist, unabhängig
und verschieden von den Medien, durch welche er sich zu
offenbaren behauptet, muß er andere Beweise bringen, als
bisher." Ich aber glaube, Beweise, welche die Skeptik der
Wissenschaft besiegen würden, kann der wackere John gar
nicht bringen.

Ich bin weit entfernt, dies auch für einen Forscher,
wie Prof. Flournoy, gesagt zu haben. Unser Autor nimmt
einen Ausnahmestandpunkt ein und ich hoffe den Tag zu
erleben, an welchem ein so ehrlich und unparteiisch nach
der Wahrheit suchender Forscher so gründlich überzeugt
wird von dem wahren Kern, der in der spiritistischen
Hypothese liegt, wie dies bei Lombroso der Fall war. Fl.

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